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Archiv für die ‘Sabbatical’ Kategorie

Hagenberg bei Linz

Freitag, August 12th, 2016
Kirche in Hagenberg

Kirche in Hagenberg

Die letzte Station der Reise war in Hagenberg bei Linz. Wir haben eine Zusammenarbeit mit der dortigen Fachhochschule (FHOÖ) für unser Multimedia-Studium und deshalb war der Besuch für mich spannend.

Da ich eine Universität besuchte, musste ich die Unterkunft diesmal selbst tragen (also meine Uni), und ich war im Hotel der Hochschule untergebracht. Das war ein Teil des Campus und ein Teil der Studentenunterkünfte. Das Hotel hatte das Frühstück mit dem Bäcker des Ortes zusammengetan, und so konnte ich jeden Morgen einen kurzen Spaziergang zum Bäcker machen zum Frühstück. Das war sehr angenehm und oft war auch noch was vom Frühstück übrig fürs Abendessen. Mittagessen war ganz prima in der Mensa – da gab es sogar einige verschiedene Möglichkeiten. So konnte ich noch eimal den Vorteil der Gegenden nutzen, wo es mittags warmes Essen gibt. In Norwegen gibt ja bekanntlich abends warmes Essen.

Landschaft bei Hagenberg

Landschaft bei Hagenberg

In Hagenberg gibt es auch ein Forschungs- institut, an dem ich auch noch Kollegen kenne, die ich gleich noch mit besucht habe. Ein Teil des Instituts ist im Schloss Hagenberg, das zwanglos in die Kirche übergeht. Etwas weiter weg – in Linz – gibt es auch eine Universität, an der auch spannende Arbeitsgruppen arbeiten. Gleich an den ersten Tagen war eine Konferenz in Linz, an der ich teilnehmen konnte.

gefallener Engel

gefallener Engel

Hagenberg selber ist eine ziemlich kleine Stadt, wahrscheinlich eher ein Dorf. Die Fachhochschule und das Forschungsinstitut machen die Hälfte der Bevölkerung aus. Deshalb war auch kulturell eher wenig los – dazu musste man nach Linz fahren. Allerdings war die Busverbindung eher schlecht, so dass ich viel in der schönen Natur rund um Hagenberg wandern war. Ich war so ziemlich jeden Tag einen kleinen Spaziergang im Schlosspark, und am Wochenende oft eine grössere Wanderung (einen halben Tag lang) durch die wunderbare Landschaft. Die Gegend hier heisst das Mühlviertel, und so gibt es überall Bergbäche, an denen Mühlen gebaut worden waren. Die meisten Mühlen waren schon verfallen, und die restlichen waren oft nur noch als Gaststätten benutzt.

Keine-Sorgen-Turm

Keine-Sorgen-Turm

Höhenrausch

Höhenrausch

Ich war zweimal in Linz als Tourist einmal zum Besuchen des Höhenrausches. Das ist eine Art Konstruktion über den Dächern von Linz, inklusive einer Kirche. Der höchste Punkt ist der Keine-Sorgen-Turm, der einen weiten Ausblick über Linz erlaubt. Der Höhenrausch ist teilweise innen in der Kirche, teilweise aussen und auch in anderen gebauten Installationen. Die Konstruktionen gehen zwanglos von aussen nach innen durch die Wände der Kirche und sonstige Eingänge. Als ich dort war, war gerade eine Ausstellung “andere Engel”, in der alle möglichen und unmöglichen Kunstwerke zum Thema Engel zu sehen waren. In der Kirche war offenbar bei den Aufbauarbeiten ein Engel abgestürzt. Bei zweiten Besuch in Linz war ich in der Ars Elektronika, einem Museum das elektronische Kunst zeigt. Das war sehr spannend.

Von Hagenberg aus fuhr ich über Prag nach Berlin, wo ich noch eine Woche bei meinem Doktorvater war, bevor ich dann endlich wieder in Grimstad ankam.

Jetbrains

Mittwoch, Juli 13th, 2016
Empfang

Empfang

Kicker bei Jetbrains

Kicker bei Jetbrains

Jetbrains ist die Firma, bei der ich in Prag zu Gast war. Sie bauen Werkzeuge für Programmierer, vor allem in der Sprache Java. Ich war besonders am Werkzeug MPS interessiert, das ist ein Werkzeug, mit dem man seine eigene Programmiersprache bauen kann, oder eine vorhandene Sprache erweitern oder verändern. Wie alles von Jetbrains ist MPS ein sehr professionelles Werkzeug.

Lese-Ecke

Lese-Ecke

Teeküche

Teeküche

Spielecke

Spielecke

Jetbrains ist eine moderne Firma, und wie schon bei Mindvalley ist alles gut für die Entwickler eingerichtet. Es gibt einen Kicker und diverse Spiele, falls man dafür Zeit hat. Ein Trainingsraum ist vorhanden und auch ein Stilleraum mit Hängematte und Sitzball. Die Teeküche hat immer Kaffee und Tee und Kaltgetränke aller Art, sowie Obst und eine ganze Schublade voller Riegel und Kekse und Chips.

Terrasse

Terrasse

Die Firma ist ursprünglich russisch , und viele der Entwickler kommen aus Russland. In der Firma selber kann man gut Englisch sprechen, da das die gemeinsame Sprache ist. In Prag funktioniert Englisch auch ganz gut im Zentrum.
Weiter ausserhalb funktioniert Englisch nicht mehr ganz so gut, und Deutsch auch nicht überall. Russisch kann man eigentlich überall anwenden (und auch hören), sowohl in Prag als auch bei Jetbrains, aber da bin ich leider nicht mehr ganz so sicher.

Cooler Raumteiler

Cooler Raumteiler

Im Firmengebäude von Jetbrains gibt es eine Kantine, und da kann man mittags preiswertes warmes Essen bekommen. Das war sehr praktisch für mich, denn da musste ich nicht kochen. Insgesamt sind die Büros von Jetbrains so eingerichtet, dass man nicht nach Hause gehen muss, und einige Entwickler bleiben auch recht lange dort. Man könnte sogar dort übernachten, aber so weit geht es dann doch meist nicht. Morgens kommen dann die meisten doch erst spät, so zwischen 10 und 11.

Mir hat die Arbeit hier Spass gemacht, sowohl die Leute hier als auch die Arbeitsbedingungen, und natürlich auch Prag. Eventuell komme ich ja mal wieder.

Prag – die goldene Stadt

Dienstag, Juli 12th, 2016
Zweifarbiges Bier

Zweifarbiges Bier

Blick aus dem Fenster

Blick aus dem Fenster

Blick vom Vyserad auf das Loch-Haus

Blick vom Vyserad auf das Loch-Haus

Firmenwohnung Jetbrains

Firmenwohnung Jetbrains

Park beim Haus

Park beim Haus

Der zweite Stop im Freisemester war in Prag. Die zugehörige Firma heisst Jetbrains, und sie stellten ihre Firmenwohnung für zwei Monate zur Verfügung. Das war eine ganz andere Klasse als die Unterkunft bei Mindvalley. Hier war es eine richtige Wohnung mit etwa 50 qm, mit Balkon und Badewanne und Dusche und gut ausgestatteter Küche. Vom Fenster aus konnte man das Stadtzentrum mit dem Hradschin und dem Vyšehrad sehen. Es gab sogar eine Schwimmhalle in der Nähe.

Das Haus selber ist eine Attraktion, denn es hat ein grosses Loch in der Mitte. Es ist auch ein recht grosses Gebäude, und ist bequem vom Hradschin und vom Vyšehrad aus zu sehen. Die Strassenbahn ist nur wenige Minuten entfernt, und in die andere Richtung ist die U-Bahn auch nicht weit.

In der Oper

In der Oper

Leben im Freien

Leben im Freien

Die Firma Jetbrains ist nur fünf Minuten zu Fuss entfernt und ein Einkaufszentrum in derselben Entfernung gibt es auch. Also alles recht praktisch und gut eingerichtet. Das Haus liegt in einem Park, und so kann man gut spazieren gehen in fast jede Richtung.

Prag ist eine sehr angenehme Stadt, mit freundlichen Menschen und gut für Touristen geeignet. Das Leben spielt sich viel draussen ab, wenn das Wetter halbwegs warm ist. Es gibt also Strassencafes und auch in allen Parks ist viel Leben und Bewegung.

Ich besuchte alle wichtigen touristischen Attraktionen im Stadtzentrum, hatte aber in der Woche genug zu tun mit meiner Arbeit. Aus der grossen Auswahl von kulturellen Angeboten wählte ich einige Konzerte und Opern.

Lisanne im Spielzeugladen

Lisanne im Spielzeugladen

Musik-Springbrunnen

Musik-Springbrunnen

In der Mitte der Zeit war mein Doktorvater Joachim Fischer für eine Woche zu Besuch, in der wir an einem neuen Buch arbeiteten.

Fernsehturm Prag

Fernsehturm Prag

Lisanne besuchte mich auch für zwei Wochen aus Anlass unseres Hochzeitstages, und da hatten wir viele gemeinsame Erlebnisse: einkaufen, tanzen, Kutsche fahren, Opern besuchen und essen gehen. Wir waren im Zoo Prag, dem viertbesten Zoo der Welt. Er lohnt sich wirklich, und wir hatten viel Vergnügen am Besuch. Wir besuchten das Sex-Maschinen-Museum, was durchaus interessant war. Schliesslich bewunderten wir auch den Musikspringbrunnen, der Wasserspiele mit Licht und der Musik zu “Meine Heimat” von Smetana präsentierte. Der Springbrunnen befindet sich auf dem Gelände der Weltausstellung, die schon etwas herunter-gekommen ist, aber der Brunnen selber ist einen Besuch wert.

Nachdem Lisanne abgereist war, hatte ich noch die Gelegenheit, den Fernsehturm von Prag zu sehen, an dem einige merkwürdige Gestalten hochklettern, und dann war auch für mich die Zeit in Prag vorbei.

Konzerte

Sonntag, April 3rd, 2016
Filmmusik zum Film Ratatouille

Filmmusik zum Film Ratatouille

Es ist nicht so einfach, kulturelle Angebote in Kuala Lumpur zu finden. Ich hatte gleich am Anfang meiner Zeit versucht, eine Stelle im Internet zu finden, aber das schaffte ich nicht. Auch bei der Touristeninformation fand ich zwar einen Veranstaltungskalender, aber der war fast leer. Insgesamt ist es auch tatsächlich so, dass es eher wenige Angebote gibt, verglichen mit entsprechend grossen Städten in Europa. Wahrscheinlich liegt das vor allem an der Hitze – die lädt ja auch nicht wirklich ein zu langen Ausflügen. Immerhin gibt es Kino, und das ist auch gut besucht. Angeblich gibt es auch eine Gold-Klasse, mit super-bequemen Sesseln und Erste-Klasse Erlebnis. Wir schafften es nicht, das mitzumachen, aber fanden am Ende immerhin heraus, wo es diese Kinos gibt. Beim nächsten Besuch in Kuala Lumpur machen wir das also bestimmt.

Diverse Superhelden-Musik

Diverse Superhelden-Musik

Eher zufällig stiess ich auf die Angebote des Malaysischen Philharmonischen Orchesters (MPO), die sich in dem Petronas-Türmen aufhalten. Hier gibt es einmal oder zweimal pro Woche ein Konzert, und das sind grössere oder kleinere Aufführungen. Ich ging als erstes zu einem Konzert mit Musik von Superhelden: Superman, Batman, Super Mario, Indiana Jones, James Bond, Pocahontas. Die Auswahl an Musik war also breit gestreut, und die Veranstaltung war auch auf Kinder gemünzt. Das Orchester war mit diversen Augenmasken und Umhängen ausgestattet, und der Dirigent hatte ein Super-Man Kostüm. Ein Ansager im einem Helden-Kostüm machte die ganze Aufführung witzig und kündigte die diversen Helden an, sowie kümmerte sich umdie Einbeziehung des Publikums. Das wear ein sehr schönes Konzert. Danach war ich zu einem Kammerkonzert – auch sehr hübsch. Das dritte Konzert war ziemlich ungewöhnlich: Der Kinofilm Ratatouille mit Live-Musik (mit einer Pause mitten im Film). Der Film wurde also ohne Musik gespielt, und das Orchester spielte alles zeitrichtig dazu. Das war sehr spannend und ergreifend – allerdings war manchmal der Film auch sehr packend, so dass man nicht viel von der Musik mitbekam. Deshalb war es gut, dass es einen Abspann gab, der ja auch Musik hatte, und da war die Konzentratino beim Orchester. Es war beeindruckend, wie das Orchester die Synchronisation mit dem Film mitbekam, insbesondere der Dirigent.

Ansonsten fand ich noch das Nationaltheater, aber da gab es keine verfügbaren Vorstellungen (jedenfalls konnte ich nichts finden). Mit Lisanne fanden wir noch eine Vorstellung des Mittsommernachtstraums, aber das war an Lisannes erstem Tag und wegen Jetlag liessen wir das dann aus.

Märkte in Kuala Lumpur

Samstag, März 12th, 2016
Ein Strassenhändler mit Durian - einer Frucht die sehr gut schmeckt und abscheulich riecht.

Ein Strassenhändler mit Durian – einer Frucht die sehr gut schmeckt und abscheulich riecht.

Überall in Kuala Lumpur gibt es Märkte, und auch in allen Ländern hier in der Gegend. Es wird verkauft, was man hat und wo es gerade gut passt. Die erste Kategorie sind Strassenhändler, die speziell in Touristengegenden überall vorhanden sind. Solche Händler verkaufen auch Essen auf allen grösseren Wegen, wo die Leute von der Arbeit kommen. Oft ist es sehr billig, aber trotzdem wohlschmeckend. Die Einheimischen pflegen auch oft von solchen Händlers zu kaufen. Eine ähnliche Variante gibt es in Einkaufszentren, wo im Eingangsbereich noch jede Menge Buden stehen. Es gibt auch den Zentralmarkt  – das ist eine grosse Markthalle voll mit Ständen drinnen und draussen.

Gemüsestand

Gemüsestand

Dann gibt es die Wochenmärkte. Bei uns ist einer um die Ecke, der jeden Montag und jeden Freitag abends geöffnet hat. Dort gibt es Speisen und Getränke, und alle Sorten Zutaten, die man brauchen könnte: Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Gewürzen und halbfertige Speisen. Ich gehe gern auf diesen Markt und kaufe mein Obst (was hier extra billig ist) und was zu essen für den Abend und manchmal was zu trinken. Getränke sind mit Vorsicht zu geniessen, weil sie oft aus Sirup und Saft oder Wasser gemacht sind, und grundsätzlich sehr viel Zucker enthalten. Vom gesundheitlichen Aspekt sind die Speisen nicht immer das Beste, was man essen kann – so etwa die Hälfte würde eher als fast-food gelten. Trotzdem finde ich selbst diese Speisen gehaltvoller als die entsprechenden europäischen Varianten.

Fischstand

Fischstand

Weiterhin gibt es dieselben Märke noch in einer touristischen Variante, oft als Nachtmarkt bezeichnet. Das Angebot ist dasselbe, aber dazu kommen noch touristische Stände mit Souveniren und Kleidung und Koffern und ähnlichen Dingen.

Am anderen Ende sind dann auch noch Märkte, die nur für die Touristen sind, zum Beispiel in Chinatown oder im Stadtzentrum. Da gibt es dann weniger Obst und Gemüse und auch kaum rohe Lebensmittel, aber die ganze Breite der fertigen Speisen und Getränke und alle sonstigen Stände für Touristen.

Thailand

Donnerstag, März 10th, 2016
Ein Tempel - beachte die Fahnen: gelb (König), rot-weiss-blau (Thailand)

Ein Tempel – beachte die Fahnen: gelb (König), rot-weiss-blau (Thailand)

Hier ist der zweite Teil des Berichtes aus Thailand.

Als erstes ist mir aufgefallen, dass in Thailand – jedenfalls in Looktarns Familie, das Ansehen des Königs sehr gross ist. Khan sprach wiederholt von “mein König” und es war klar, dass er sehr stolz auf den König ist. Aber auch generell sind an allen wichtigen Stellen immer die Fahnen paarweise aufgestellt – die thailändische Fahne, und die Königsfahne. An vielen Hauptstrassen findet man Plakate des Königs – ich dachte zuerst, dass es Wahlkandidaten sind, aber es waren alles Bilder vom König und gelegentlich auch seiner Frau.

Schlepper-Boot

Schlepper-Boot

Frachtkahn

Frachtkahn

Auf dem Fluss, auf dem wir die mit dem Boot unterwegs waren, herrscht ein reger Verkehr. Viele Fähren sind unterwegs entlang des Flusses, und auch eine Menge grössere Touristen-Boote (wie unseres). Es gibt auch reichlich kleine Wassertaxis, die meist quer über den Fluss fahren, vor allem an den grösseren Touristen-Gegenden. Die Taxis sind schmale, lange Boote, die einen Aussenbordmotor mit langem Weg zur Schraube haben. Sie sind sehr schnell und spritzen viel Wasser, wenn die Schraube ins Wasser getaucht wird. Die Touristenboote sind sehr luxuriös, aber die Fähren sind oft spannend, weil sie thailändische aussehen. Ein Foto von einem solchen Boot war im Artikel über Bangkok. Und es gibt auch sehr grosse Frachtkähne, die von kleinen Schlepper-Booten gezogen werden. Die Kähne sind oft richtig lang – doppelt oder dreimal so lang wie unser Luxus-Boot mindestens. Sie transportieren zumeist Schüttgut.

Wasserpflanze in Natura

Wasserpflanze in Natura

Pflanze mit rot-weissen Blättern

Pflanze mit rot-weissen Blättern

In Thailand ist die Natur sehr ähnlich wie in Malaysia oder Indonesien, aber es gibt auch Unterschiede. Ich lernte zum Beispiel eine Art Thai-Apfel kennen,  der speziell in Thailand wächst, aber den ich auch jetzt in Malaysia wieder gefunden habe. Der kommt normalerweise nicht nach Europa, weil er sich nicht lange hält. Die meisten Pflanzen sind mir unbekannt, und auch durch Schilder in Thai nicht mehr verständlich. Man findet jedenfalls oft unsere Zimmerpflanzen hier wild, gelegentlich als Unkraut. Anbei ein Foto vom Zyperngras – wie es aussehen kann wenn es richtig gross ist und blüht. Manche Pflanzen sind einfach spannend, zum Beispiel wenn die Blätter zwei verschiedene Farben haben. An allen möglichen und unmöglichen Stellen wachsen Palmen, und auch sonstige Obstbäume sind eher Unkraut. Die Gärtner verbringen jedenfalls viel Zeit damit, den Wildwuchs einzudämmen.

Abenteuerliche Kabel

Abenteuerliche Kabel

Sowohl in Thailand als auch in Indonesien war die Stadt nicht sehr einladend für Fussgänger, ausser mehr im Zentrum und in den Wohngegenden. Es gab jeweils Projekte, mehr öffentliche Verkehrsmittel zu bauen, normalerweise eine S-Bahn, die hoch über den Strassen auf Brücken fährt. Man kann sich vorstellen, dass das recht grosse Projekte sind, aber damit wird der Verkehr aus der Stadt gehalten. Passend dazu gibt es auch Park-and-Ride Plätze, so dass man sein Auto am Rande der Stadt abstellen kann, und dann mit der Bahn den Rest des Weges fahren kann. In Malaysia sind diese Projekte oft schon abgeschlossen und funktionieren.

Mir ist ausserdem noch aufgefallen, dass die Kabel in Thailand sehr abenteuerlich sind. Entlang aller Strassen gibt es ein Gewirr von Kabeln, zumTeil hängen die auch kaputt einfach runter, und mir ist nicht klar, wie irgendjemand eine Übersicht haben kann, was da eigentlich wozu gehört. Aber einige davon scheinen ja zu funktionieren.

Ein Bericht über Thailand ist nicht komplett ohne Thai-Massage. Ich hatte eine Massage in Bangkok, und danach fand ich auch eine entsprechende Stelle in Kuala Lumpur. Eine Thai-Massage für den ganzen Körper dauert gerne zwei Stunden. Man muss eine Art Schlafanzug anziehen, damit die Masseuse gut Zugang zur Massage hat und nicht den Körper berühren muss. Zuerst werden Füsse und Beine massiert, und das ist eine Kombination von Akupressur, und Massage und Dehnungsübungen. Manchmal sagt man auch, dass es passives Yoga ist. Die Masseuse zerrt und zieht an den Armen und Beinen und streckt hin und her. Dabei benutzt sie meinen und ihren Körper nach besten Kräften als Hebel zur Unterstützung. Manchmal nimmt sie die Ellenbogen oder die Füsse, um genug Druck ausüben zu können. Am Ende ist es oft gut, sich erstmal hinzusetzen und auszuruhen. Eine nicht jugendfreie Variante gibt es auch in den Ländern hier, die ist aber eigentlich verboten.

Mindvalley (2)

Dienstag, März 8th, 2016
Plakate von Kursen

Plakate von Kursen

Eine Beschreibung von mindvalley ist natürlich unvollständig ohne Vishen Lakhiani. Vishen ist die Quelle und die Seele von Mindvalley, und man kann viele Videos auf Youtube finden, die seine Entwicklung und die Entwicklung von Mindvalley beschreiben. Er ist quasi der lebende Beweis dafür, dass die Kurse und das Material von mindvalley wirklich funktionieren.

Vishen hat grosse Visionen, die die Menschheit voranbringen sollen. Insbesondere geht es um die Zukunft von Ausbildung und Unterricht, und da hat wieder Mindvalley die tragende Rolle. Die Kurse vermitteln das Wissen und die Erfahrungen, die in einer neuen Ära der Menschheit wichtig sind. Dabei sind vor allem Aspekte der persönlichen Entwicklung zentral, wie zum Beispiel Meditation, Zielsetzung, Spiritualität, Geld, Erfolg, Erfüllung, Entfaltung.

Momentan sind die meisten Kurse in Englisch, aber es gibt auch welche in russisch, italienisch, polnisch und spanisch. Die Themen sind breit gestreut, und manche Kurse gehören fast schon zum Inventar, während andere eher oft ausgetauscht werden. Die Kursthemen werden aus der Kundennachfrage ermittelt und deshalb auch oft aktualisiert.

Mindvalley har neben Kursen auch zwei Kanäle, in denen jeweils monatlich ein neues Thema bearbeitet wird. Der eine heisst Soulvana, und beschäftigt sich im weitesten Sinne mit “Nahrung für die Seele”, während der andere Zenward heisst und sich mit Meditation befasst.

Bilder von Superhelden

Bilder von Superhelden

Mindvalley ist ein brodelnder Kochtopf von Änderung, und selbst in der kurzen Zeit, in der ich hier war, sind die Prozesse mehrfach angepasst worden. Mindvalley hat eine flache Hierarchie, und deshalb sind die Zusammenarbeitsprozesse extra wichtig. Vishen versucht viel Verantwortung zu verteilen, und die Firma funktioniert auch gut wenn er mal gerade auf Reisen ist. Allerdings ist der Elan in der Firma deutlich grösser, wenn er da ist. Kein Wunder bei der Energie, die er versprüht.

Mindvalley ist exemplarisch in der Verantwortung, die die Firma für ihre Mitarbeiter übernimmt. Insbesondere wird dafür gesorgt, dass die Mitarbeiter zufrieden sind, dass ihre Arbeit in der Firma mit ihren persönlichen Zielen übereinstimmt, und manchmal wird sogar geholfen, die persönlichen Ziele zu erreichen.

Anfangs war es nicht so einfach für mich, hier Fuss zu fassen, aber nach und nach habe ich mehr Kontakt bekommen, und inzwischen habe ich oft inspirierende Gespräche mit Angestellten von Mindvalley. Somit habe ich hier viele Anregungen bekommen: zur Entwicklung von Kursen nach Kundenwünschen, zu Werbung und Verkauf, zu Selbstentwicklung, zur Gestaltung einer dynamischen Arbeitsstelle und viele mehr. Mal sehen , wie ich das in meine weitere Arbeit einbauen kann.

Parks in Kuala Lumpur

Montag, März 7th, 2016
Regenwald beim KL-Tower mit Baumkronen-Weg

Regenwald beim KL-Tower mit Baumkronen-Weg

KLCC - Park vor den Petronas Türmen

KLCC – Park vor den Petronas Türmen

Es gibt viel Grün in Kuala Lumpur, auch mitten im Zentrum. Eine erste Stelle ist der Regenwald direkt rund um den KL Fernsehturm. Der ist tatsächlich rund herum, und es gibt nur eine Zufahrtsstrasse. Der Regenwald ist frei zugänglich und hat einige Erklärungen, was Regenwald hier bedeutet und auch einige Schilder, was da gerade wächst. Und natürlich gibt es einen wunderschönen Pfad in den Baumkronen, von dem aus man das Leben in den Wipfeln gut betrachten kann. Hier merkte ich das erste Mal, dass man bei allen solchen Stellen immer viel Mückenschutz braucht, denn im Halbdunkel sind die Mücken auch tagsüber aktiv, während sie sonst nur nachts auf die Jagd gehen. Die zweite Stelle mitten im Zentrum ist der KLCC Park, der direkt vor den Petronas-Türmen ist, so dass man kaum die Türme und den Park gemeinsam auf ein Foto bekommt. Der Park hat einen wunderschönen Springbrunnen und lädt zum Verweilen ein, nachdem man sich die Füsse im Stadtzentrum wund gelaufen hat. Für die Sportler gibt es hier eine Joggingstrecke von etwas mehr als einem Kilometer – wunderschön, aber meistens zu warm.

Botanischer Garten

Botanischer Garten

Blume im Botanischen Garten

Blume im Botanischen Garten

Topf im Botanischen Garten

Topf im Botanischen Garten

Wasser im Botanischen Garten

Wasser im Botanischen Garten

In der Nähe vom zentralen Markt gibt es gleich eine ganze Reihe von Parks, die einen Besuch lohnen. Zunächst mal ist da der Botanische Garten – ein riesiges Gelände von diversen Pflanzen und Biotopen, samt Spielplätzen und Picknick-Gebieten. Der Garten ist so gross, dass man auf jeden Fall mehr als eine Wasserflasche braucht, wenn man mal die vier Ecken ansehen will, geschweige denn den ganzen Park erkunden will. Hier gibt es Wasser und Wasserfälle und Blumen und diverse botanische Installationen, fast wie in japanischen Gärten. Der Botanische Garten ist von Touristen und Einheimischen gut besucht und wird auch von Sportlern zum Training genutzt. Wie die meisten Stellen im Zentrum ist er nicht ganz eben, sondern geht leicht hoch und runter, so dass man richtig gut trainieren kann. Für mich war die Ausschilderung eher mangelhaft, und ohne einen guten Plan kann man sich schon mal ernsthaft verlaufen in diesem grossen Gebiet. Zum Glück hat mein Stadtplan eine ungefähre Karte, an der ich mich orientieren konnte.

Orchideengarten

Orchideengarten

Hibiskusgarten

Hibiskusgarten

Drei weitere Parks sind mitten im Botanischen Garten, nämlich der Hibiskus-Garten, der Orchideen-Garten und der Reh-Park. Die beiden Blumen-Gärten sind genau das, was man erwartet: ein Teil des Gartens mit sehr vielen verschiedenen Arten Orchideen und Hibiskus. Der Reh-Park ist eigentlich nur ein Gehege, in dem einige verloren aussehende Rehe versuchen, der Hitze zu trotzen. Und Hitze gibt es dort wirklich – man muss versuchen genügend Schatten zu erhaschen um einem Sonnenbrand zu entgehen und nicht zu viel zu schwitzen. Zum Glück gibt es ab und zu eine kühlende Brise.

Vogelpark

Vogelpark- Eingang

Schmetterlingspark

Schmetterlingspark

Schliesslich und endlich gibt es in demselben Gebiet noch zwei kostenpflichtige Parks: einen Vogelpark und einen Schmetterlingspark. Ich habe bisher den Vogelpark noch nicht besucht, da er doch eher teuer ist, aber den Schmetterlingspark wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wie man sich vorstellen kann, fliegen dort haufenweise Schmetterlinge aller Farben und Formen umher. Leider sind sie am schlechtesten da zu fotografieren, wo sie am schönsten sind: in der Luft. Nachdem man dann nach Lust und Laune Schmetterlinge besichtigt hat, kommt man auf dem Weg aus dem Park durch eine Ausstellung von diversen lebenden und präparierten Tieren: Schmetterlinge, Würmer, Skorpione, Käfer, und ähnliche krabbelige Tiere. Dieser Park lohnt sich auf jeden Fall.

Titiwangsa-See mit Blick auf KL-Turm (rechts) und die Petronas-Türme. Vorne das Theater.

Titiwangsa-See mit Blick auf KL-Turm (rechts) und die Petronas-Türme. Vorne das Theater.

Ntionaltheater von vorn.

Nationaltheater von vorn.

Der letzte Park, den ich erkundete, ist der Titiwangsa Park im nördlichen Teil der Stadt – schon etwas ausserhalb des Zentrums. Es gibt sehr viele solche Parks in allen Teilen der Stadt, aber dieser ist leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, und deshalb fiel er in die engere Wahl. Man kann von hier aus sowohl den Fernsehturm sehen als auch die Petronas-Türme, und zwei Gebäude mit interessanter Architektur. Ich war neugierig, was das wohl sein könnte – auf dem Stadtplan stand etwas von Sportkomplex. Es stellte sich heraus, dass rechts das Nationaltheater ist, und links das nationale Museum für visuelle Kunst. Alsich da war, waren beide gerade geschlossen, aber zum Theater würde ich schon mal gerne gehen.

Indonesien (2)

Freitag, März 4th, 2016
Mimose vor dem Anfassen

Mimose vor dem Anfassen

Mimose nach dem Anfassen

Mimose nach dem Anfassen

Hier kommt der Rest der Berichtigung von Indonesien. Der erste Teil findet sich hier.

Die indonesische Rupie hat eine Umtauschrate von 1:1500 zur norwegischen Krone, also etwa 15000 zum Euro. Das ergibt schnell grosse Summen, selbst wenn man nur wenig Geld umtauscht. Ich kam also mit eine halben Million Rupien an, und das sind ja nur 35 Euro. Trotzdem war es nicht leicht, das Geld auszugeben, weil Selo alle meine Ausgaben für Eintritt und Essen übernahm, und Souvenire nicht viel kosten. Wenn man Millionär sein will, ist also Indonesien das Land der Wahl.

Im Zentrum von Yogyakartha

Im Zentrum von Yogyakartha

Ich hatte keine Probleme mit der Sprache, weil ich ja einen Einheimischen dabei hatte. An allen touristischen Stellen (und das waren ja die Stellen wo wir waren) war allerdings auch Englisch kein Problem. In Yogyakartha ist die Bebauung weniger hoch als in KL, dafür aber auch mehr ausgebreitet. Insgesamt sind aber beide nicht so sehr verschieden: modern und sicher und warm. Das Klima war etwas kühler als in KL, aber immer noch sehr sommerlich. Die Pflanzen sind auch sehr ähnlich und es war gut, von Selo die eine oder andere Erklärung zu bekommen, denn die liess sich gut auf die entsprechenden Pflanzen in Malaysia anwenden. Auch das Essen ist sehr ähnlich – kein Wunder, denn man findet malaysische Restaurants in Indonesien und umgekehrt. Anhand der Karte kann man ja auch sehen, dass die Länder sehr nahe beieinander liegen.

Selo und viele Reststeine vom Tempel

Selo und viele Reststeine vom Tempel

mehr Tempeltrümmer

mehr Tempeltrümmer

Ganesh

Ganesha

Für die Tempel wäre noch anzumerken, dass die meisten Tempel ungenutzt waren, und deshalb auch in der einen oder anderen Weise verfallen waren. Der Grund lag einerseits daran, dass der Islam massive Werbung betrieben hat, und Buddhisten sich eher leicht zum Islam bekehren lassen. Andererseits ist hier eine Gegend mit Erdbeben, und da kann schon mal der eine oder andere Tempel Schaden nehmen. Wenn es dann keine aktiven Betreiber gibt, verfällt der Tempel schnell. Dazu kommt ein schnell wachsender Dschungel, der auch die letzten Spuren tilgen kann. Viele Tempel wurde aus dem Dschungel ausgegraben, nachdem sie zugewachsen waren – oft von Europäern wiederentdeckt. Deshalb ist auch die typische Situation in den Tempeln, dass sie umgeben sind von riesigen Mengen von Rest-Steinen,von denen man nicht weiss, wo sie eigentlich hingehören. Die Tempel sind grosse Anlagen, die nur teilweise restauriert sind. Insbesondere die hinduistischen Tempel haben viele Gebäude, weil sie viele Götter haben, und die muss man erstmal entsprechend aussortieren. Die meisten Tempel sind innen dunkel, und man kan nicht wirklich sehen was drin ist. Ein Blitzlicht hilft etwas, aber nicht viel. Keine Ahnung, wie das früher genutzt wurde. Oft steht eine Statue des entsprechenden Gottes im Tempel, etwa Ganesha.

Gebirge hinten, Selos Familie vorn

Gebirge hinten, Selos Familie vorn

Der Strand ist schmal.

Der Strand ist schmal.

Zwischen den Städten und den Stränden liegt ein Gebirgszug, der auch bedeutet, dass das Wetter am Strand oft anders ist als in der Stadt. Wir fuhren bei Regen los zum Strand und hatten fast den ganzen Weg weiterhin Regen, und am Strand war es einfach wunderbar. Die Strände hier sind eher kurz und von Felsen umgeben. Man hat einen langen Anfahrtsweg, und auch einen entsprechend langen Weg zum nächsten Strand. Man muss also wählen, welche Strände man besucht, aber schön sind eigentlich alle.

Möbel aus alten Autoreifen

Möbel aus alten Autoreifen

Pferdekutsche und Mopeds

Pferdekutsche und Mopeds

In Yogyakartha ist neben dem Auto das Moped ein Hauptverkehrsmittel, insbesondere weil man damit gut durch den täglichen Stau kommt. Im touristischen Zentrum gibt es auch noch Tuk-tuks und Pferdekutschen. Die Stadt ist sehr stark auf Autos ausgerichtet, und Mopeds funktionieren auch. Fussgänger nur im unmittelbaren Zentrum. Es gibt Ansätze für öffentliche Verkehrsmittel, aber das ist noch nicht weit gekommen. Yogyakartha hat nicht nur einen Sultanspalast, sondern auch eine Sultan, der eine ähnliche Rolle spielt wie der König in Norwegen. Die meisten Regionen in Indonesien haben allerdings keinen Sultan, sondern nur eine bürgerliche Regierung.

Love Week @ Mindvalley

Donnerstag, Februar 25th, 2016
zweiter Tag

zweiter Tag

dritter Tag

dritter Tag

Anfang Februar ist die Liebe los bei Mindvalley. Die Liebeswoche (love week) bedeutet, dass sich die Angestellten umeinander bemühen und liebevoll zueinander sind. Konkret bedeutet es, dass jeder Angestelle ein “Engel” ist, und einen anderen Angestellten heimlich beschenken soll, was immer der andere gern haben will. Wie das ausgehen kann, zeigen diese Bilder in Facebook. Seit die Tradition vor fünf Jahren eingeführt wurde, hat sie sich gehalten, und ist in ein weltweites Phänomen gewachsen. Die Grundlage ist der Valentinstag, wo ja auch Liebe in einem Paar demonstriert wird. Auf der Ebene einer Firma zieht das natürlich grössere Kreise.

vierter Tag

vierter Tag

fünfter Tag und Ende

fünfter Tag und Ende

Ich selber hatte die Möglichkeit, daran teilzunehmen, und kann meine Beobachtungen hier kundtun. Zunächst mal war ich selber Engel, und hatte einen Programmierer als Mensch. Ich habe eine Webseite mit einigen Rätseln gebaut, und die eine oder andere Nascherei verteilt. Zum Glück konnte ich anfangs einige Informationen über die Person sammeln, so dass die Aktion gut funktionierte.

fünfter Tag

fünfter Tag

Mein eigener Engel begann erst am Dienstag mit seiner Arbeit, aber ab da kamen jeden Tag neue Geschenke, meist etwas zu essen. Am letzten Tag gab es ein selbst gewähltes Mittagessen und eine Packung Kekse.

Für mich  selber war diese Woche ziemlich anstrengend, denn jeden Tag ein Geschenk besorgen und verteilen war nicht einfach. Aber auch generell war in mindvalley viel Aktivität mit der love week, so dass es zeitweise nicht einfach war, die Arbeit zu erledigen. Insgesamt war die Atmosphäre sehr liebevoll, und am Ende der Woche richtig ekstatisch, als viele der Engel sich zu erkennen gaben.

Insgesamt kann ich diese Einrichtung nur empfehlen, wenngleich es Sinn machen kann, nicht zu viel Aufwand hineinzustecken. Flora kannte das schon – sie hatten auch eine solche Woche in ihrer Schule (aber nicht zum Valentinstag).

Islam

Mittwoch, Februar 24th, 2016
Staatsmoschee in KL

Staatsmoschee in KL

Der Islam ist die vorherrschende Religion in Malaysia (61%) und auch in Indonesien (88%). In Thailand ist es der Buddhismus (95%). Trotz der starken Stellung des Islam gibt es eine Trennung von Staat und Kirche. Der Islam hat wichtige Ideen, welche Regeln für den Staat gelten sollen, aber der Staat entscheidet selbst. Wenn allerdings ein grosser Anteil der Bevölkerung islamistisch ist, dann gibt es auch eine starke Bewegung für entsprechende Gesetze, zum Beispiel Verbot für Pornographie, Prostitution und öffentliche Liebkosungen, sowie wenig Verständnis für Homophilie. Durch die obligatorische Spende (siehe weiter unten) hat der Staat auch eine Vorsorge gegen Verarmung. Die meisten Regeln des Islam (aus der Shariah) sind allerdings sowieso nicht auf dem nationalen Niveau anzuwenden, und betreffen Rituale der Verehrung für Gott (70%) und Regeln für Familie, Ökonomie und persönliche Entwicklung (25%).

Innen ist die Moschee ziemlich leer.

Innen ist die Moschee ziemlich leer.

Hier gibt es überall Moscheen, und der Muezzin ruft zum Gebet fünfmal am Tag: vor Sonnenaufgang, mittags, später Nachmittag, direkt nach Sonnenuntergang und am Anfang der Nacht. Das Gebet ist nach Mekka gerichtet, und in Hotels gibt es normalerweise einen Pfeil an der Zimmerdecke in die richtige Richtung. Ausserdem gibt es allenthalben Gebetshäuser, wo man Gleichgesinnte zum Gebet treffen kann.

Züchtig angezogen

Züchtig angezogen

Eine Moschee ist eigentlich nichts weiter als ein grosses Gebetshaus, das innen ziemlich leer ist. Es wird auch für die Gemeinde genutzt für alle möglichen Versammlungen und Aktivitäten. Man darf nicht eintreten mit Schuhen, und man sollte Oberkörper und bis zum Knie bedeckt haben. Frauen haben oft einen eigenen Eingang und einen eigenen abgeteilten Bereich. Frauen dürfen in der Öffentlichkeit nur ihr Gesicht und ihre Hände zeigen, alles andere soll bedeckt sein. Und hier gibt es wirklich viele Frauen mit Kopftuch.

Springbrunnen und züchtige Touristen

Springbrunnen und züchtige Touristen

Ausser Gebet gibt es noch vier andere Grundpfeiler des Islam: Glaubensbekenntnis, Spende (an die Armen), Fasten (Ramadan) und die Pilgerreise nach Mekka. Das Fasten betrifft übrigens Essen, Trinken, und Sex, wobei für mich in diesen Ländern Trinkfasten eher zweifelhaft ist. Ausserhalb des Ramadan betrachtet der Islam den Sex als natürlichen menschlichen Zustand, und empfiehlt es stark, aber nur innerhalb einer Ehe. Versuchung, also unverheiratete Frau und Mann zusammen alleine ist nicht empfohlen, weil das zur Sünde führen kann. Typischerweise soll ein Mann nur einen Frau haben, Vielweiberei ist zwar möglich, aber normalerweise nicht empfohlen. In Zeiten des Krieges, wenn es sehr viele mehr Frauen als Männer gibt, ist es möglich, mit mehr als einer Frau verheiratet zu sein, falls man allen gerecht werden kann. Das ist sozusagen als Angebot für die übriggebliebenen Frauen zu verstehen.

Diese Touristen müssen noch was anziehen.

Diese Touristen müssen noch was anziehen.

Im Sinne des Islam ist Jesus nur ein weiterer Prophet, wie viele andere vor ihm und einige nach ihm. Mohammed ist der letzte und endgültige Prophet. Alle Propheten hatten die Aufgabe, das Augenmerk auf Gott zu lenken, und Jesus kann damit also nicht selbst Gott sein. Es gibt allerdings sehr verschiedene Weisen, Muslim zu sein, genau wie man auc verschiedentlich Christ sein kann. Es gibt die militanten Muslims, und die strengen, und es gibt vor allem viele gemässigte Muslims, die die Regeln entsprechend ihren Bedürfnissen befolgen. Im Vergleich zum Christentum sehe ich viele Vorteile darin, eine regelmässige Praxis des Gebets zu fordern, aber sehe auch, dass die liebevolle Zuwendung zum Menschen (für uns von Jesus kommend) oft auf der Strecke bleibt. Mein Eindruck ist, dass der Islam weniger Widersprüche in der Grundlage hat, als das Christentum, wo Gott allmächtig ist, aber es trotzdem einen Teufel gibt, und wo Gott dreieinig ist, also drei Teile hat, die eins sind. Das kann aber einfach damit zusammenhängen, dass ich noch sehr wenig vom Islam verstehe.

One night in Bangkok (eigentlich drei)

Dienstag, Februar 23rd, 2016
Khan, Kai, Namwaan vor ihrem Haus. Links: Thai-Fahne, rechts Königs-Fahne

Khan, Kai, Namwaan vor ihrem Haus. Links: Thai-Fahne, rechts Königs-Fahne

Jetzt war ich also auch noch in Thailand. Die Dinge hier entwickeln sich schneller, als ich dokumentieren kann. Nach der erfolgreichen Tour nach Indonesien verabredete ich mich mit Looktarn, unserem Austauschmädchen, zu einer Stippvisite nach Thailand. Ihre Familie wohnt in Bangkok, und ich hatte ein langes Wochenende mit vier Tagen reserviert.

Am ersten Tag wurde ich zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten in Bangkok gebracht: Wat Phra Kaeo (der Tempel im Palast), das Museum Siam (Geschichte der Stadt und des Landes), Wat Pho
(der liegende Riesen-Buddha) und natürlich Tuk-tuk. Am Abend hatten wir dann noch eine ruhige Bootsfahrt durch die Innenstadt.

Seitenwand des Tempels

Seitenwand des Tempels

Die nächsten zwei Tage waren wir auf dem Lande – einem Ferienhaus der Familie, wo die ganze Familie zum Feiern versammelt war. Der Anlass waren zwei Geburtstage, aber die waren nur in demselben Monat und nicht der wirkliche Grund. Jedenfalls war die ganze Grossfamilie versammelt und es wurde gegessen (sehr wichtig in dieser Gegend), gequatscht, gesungen, gespielt und man war nett beisammen. Ich wurde einfach mit einbezogen und als zugehörig betrachtet.

Auf dem Hinweg waren wir Elefantenreiten, und auf dem Rückweg waren wir in einer Gaststätte, die von einem Deutschen betrieben wird sowie bei einem Nacherholungsgebiet, das fälschlicherweise Wasserfall heisst. Auf beiden Wegen kamen wir an unzähligen Tempeln und Buddhas vorbei, meist gross und golden, aber auch kleiner, oder aus Beton. Thailand ist buddhistisch, und da braucht es diese Tempel natürlich. Es gab auch genug Mönche, die gut an ihrer orangenen Kleidung zu erkennen sind.

Am letzten Tag waren wir wieder in Bangkok, diesmal auf einem Markt, und dann zur Thai-Massage, bevor ich eilig zum Flughafen musste. Ein geglückter Urlaub, und hier noch einige Bilder.

Essen in Malaysia

Dienstag, Februar 16th, 2016
Essen: Tische in der Mitte, Stände rundherum

Essen: Tische in der Mitte, Stände rundherum

Ich fotografiere nicht so gern, was ich esse, also sind hier keine Fotos vom Essen. Seit ich hier angekommen bin, habe ich im Wesentlichen “asiatisch” gegessen, also viel Reis und eventuell asiatische Nudeln, manchmal auch recht scharf. Hier in KL gibt es eine Vielfalt von verschiedenen Richtungen von Essen. Natürlich gibt es alle amerikanischen Fast-Food-Ketten, und auch gelegentlich das eine oder andere europäische Restaurant. Ansonsten sind aber alle asiatischen Essensrichtungen vertreten. Hier ein Bild von einer Essensmeile in einem Einkaufszentrum, wo man alle Möglichen dieser Richtungen findet und aussuchen kann.

Essen auf dem Boden

Essen auf dem Boden

Am Anfang wurde ich vor allem in bessere Restaurants geschickt, wo ein Essen mit Getränk so etwa 50 Ringgit = 100 Kronen kostet. Später fand ich oder wurde mitgenommen in normale Restaurants, wo man bei 20 Ringgit (5 Euro) landet. Am Ende fand ich auch die Restaurants der Einheimischen sowie die Strassenstände, wo man ein Essen zu weniger als 10 Ringgit erhält. Die teuren Restaurants kann man gut in Englisch besuchen, die billigeren sind da eher speziell und man muss zeigen oder radebrechen. An den Strassenständen wird es ganz abenteuerlich, aber mit viel Geduld funktioniert das gut, denn die Leute sind durchgängig freundlich, vor allem wenn man die traditionallen Gerichte probiert. Die Restaurants sind manchmal auf japanische Art, so dass man auf dem Boden hocken muss und dabei essen. Für mich nach einer Weile ungemütlich, aber durchaus machbar.

Das typische malayische Essen heisst Nyonya, und hier will ich einige wichtige Gerichte nennen. Nasi Lemak ist ein Reisgericht, wo der Reis mit Kokosmilch gekocht wird. Dazu gibt es eine scharfe Sosse mit Einlagen: Fisch, Fleisch, Gemüse. Die Sosse ist oft nur ein Klecks auf dem Reis, speziell an den Strassenständen. Ich bin ganz begeistert von Laksa, einer Suppe mit Reis oder Nudeln drin, und diversen Gemüsen und Fleischstücken. Je nach Restaurant gibts die in verschiedenen Qualitäten der Beilagen. Überall anzutreffen sind Nasi Goreng und Mee Goreng, gebratener Reis oder Nudeln, mit Sosse und Gemüse und Fleisch, oft Huhn. Nasi heisst Reis, Mee sind Nudeln, und Goreng bedeutet gebraten.

Snake Fruit

Snake Fruit

Ich probiere viele Sorten Obst, und es gibt natürlich Äpfel, Birnen, Trauben, Ananas, Feigen, Melonen, Apfelsinen und Mango, aber auch Durian oder Snake fruit oder Dragon Fruit (Pitahaya) – die ist hier auch innen ganz rot.

Ansonsten gibt es auch viele indische Gerichte, die oft mit Fingern gegessen werden sollen. Überhaupt wird hier vielen mit der Hand in den Mund geschoben, ansonsten nimmt man Stäbchen mit eventuell einem Löffel für die Suppe, und auch Löffel und Gabel. Dabei wird normalerweise mit dem Löffel gegessen, und die Gabel zum Zerteilen verwendet.

Tolle Torten gibt es auch.

Tolle Torten gibt es auch.

Normalerweise kann man überall Wasser mit Eis oder ohne zum Trinken bekommen. Es gibt auch frisch gepressten Saft aus allem Möglichen, zum Beispiel Melone oder Mango oder Avocado. Ich trinke sehr gern Teh Tarik, was so etwas Ähnliches wie Chai Latte ist. Den gibt es mit Eis oder heiss. Hier wird sehr viel Zucker verwendet, sowohl im Tee als auch im Saft. Manchmal kann man das verhindern, wenn man “no sugar” sagt, aber das hilft nicht immer. Besonders lustig ist es, Kokosmilch zu bestellen, denn dann bekommt man gern eine ganze (junge) Kokosnuss mit einem Loch oben drin für den Strohhalm. Die gibt es auch im Becher, dann meistens mit Eis und Zucker.

Es gibt auch Nachtische, und die sind natürlich extra süss und meistens mit Reis und Kokos. Ich bin da noch nicht so weit eingestiegen, weil ich meistens so schon satt war. Manchmal habe ich aus Versehen was gekauft, das ein Nachtisch war, weil ich das nicht unterscheiden konnte. Ist ja alles mit Reis gemacht.

Indonesien

Sonntag, Februar 14th, 2016
Yogyakarta hat schöne Strände.

Yogyakarta hat schöne Strände.

Nachdem meine Kollegen schon mehrfach darauf hingewiesen hatten, dass man ja auch die anderen Länder der Gegend erkunden kann, organisierte ich ein langes Wochenende bei meinem ehemaligen Studenten Selo in Indonesien. Das passte ganz gut, weil sowieso zwei Feiertage zum chinesischen Neuen Jahr waren. Visa sollte eigentlich kein Problem sein für einen deutschen Pass, aber es stellte sich heraus, dass man in Yogyakarta leider nicht einfach so einreisen konnte, sondern Visa on Arrival bezahlen musste. Das konnte ich gerade noch so regeln mit dem Geld, was ich bei mir hatte.

Selo hatte ein tolles touristisches Programm vorbereitet, was wir auch fast komplett geschafft hatten. Am Wochenende war seine Familie dabei, davor und danach war ich alleine mit ihm. Am Dienstag hielt ich eine Vorlesung für seine Studenten – quasi als offizieller Grund der Reise. Ansonsten war das Programm so:

  • Samtag – Anreise
  • Sonntag – Borobudur Tempel, Teeplantage, Reisplantage
  • Montag (Feiertag) – diverse Strände: Pandai Timang, Pandai Pulangsawal, Pandai Kukup, Pandai Baron
  • Dienstag – Vorlesung an der Universität, danach Prambanan Tempel, Stadtrundfahrt
  • Mittwoch – Sultanspalast, Tamansari, Malioboro, Flugplatz

Dem Vulkan konnten wir leider nicht besuchen, weil zu viel Regen war. Aber es war auch so schon recht viel los, wenn man bedenkt, dass ja auch noch mindestens drei indonesische Mahlzeiten pro Tag dabei waren. Ich lege erstmal ein paar Bilder von Sonntag und Montag dazu, und erzähle später mehr.

Mindvalley

Sonntag, Februar 7th, 2016

Die Firma, die ich besuche, heisst Mindvalley. Sie arbeitet mit Kursen für Erwachsene, vor allem im Bereich Selbstentwicklung. Das sind dann Themen wie Meditation, Chakren, Bewusstsein, Erfolg, Glück, Gesundheit, Selbstverwirklichung und so weiter. Die Firma ist eigentlich amerikanisch und orientiert sich auf den amerikanischen Markt, aber ist in Malaysia stationiert. Die Kunden kommen aus der ganzen Welt, so lange sie englisch sprechen, aber Hauptkundengebiet ist USA und England. Die Kunden sind zum grossen Teil Frauen um die 40/50.

Mindvalley - Grossraumbüro

Mindvalley – Grossraumbüro

Die Mitarbeiter in der Firma sind junge Leute zwischen 18 und 29. Mindvalley kauft gute Autoren aus allen genannten Gebiet ein (alle, die Rang und Namen haben), und hat eine starke Werbestrategie durch Google. Damit kann man Mindvalley kaum übersehen, falls man irgendwie in die Richtung unterwegs ist.

Die Firma orientiert sich darauf, dass die Entwicklung der Firma durch die Entwicklung der Mitarbeiter geschieht, und investiert stark in eigene Weiterbildung und ein gutes Betriebsklima. Für die internen Prozesse und den Fokus auf die Mitarbeiter und auch das Design des Arbeitsplatzes haben sie schon einige Preise gewonnen.

Mindvalley - Superhelden

Mindvalley – Superhelden

Die Firmenkultur ist sehr dynamisch: Es gibt zwar Arbeitsplätze im Grossraumbüro, aber es gibt überall in der Firma mehr oder weniger attraktive Plätze an die man sich einfach begeben kann und auch dort arbeiten: Sofas, Kissen, Hochbetten, Sitzecken, …

Die Dynamik drückt sich dadurch aus, dass die meisten Arbeitsplätze sehr öffentlich sind, und man gern von vorbeigehenden Mitarbeitern angesprochen wird um das eine oder andere Problem zu klären. Das funktioniert in der Regel ganz gut, ausser es liegen dringende und Zeit-intensive Tätigkeiten an, dann kann schon mal Stress aufkommen.

Mehr Superhelden

Mehr Superhelden

Durch den Fokus auf die Mitarbeiter hat Mindvalley eine Super-Held Orientierung. Überall in der Firma sind Bilder und Statuen von diversen Superhelden, und die Mitarbeiter werden geworben als zukünftige Superhelden. Viele Mitarbeiter nutzen auch die Möglichkeiten dazu und entwickeln sich weiter. Das führt oft dazu, dass sie sich wieder von Mindvalley trennen – die durchschnittliche Zeit in der Firma sind 18 Monate.

So lange man hier ist, kann man auf jeden Fall einen neuen Teil der Welt sehen und auch hier in Asien einfach von einem Land zum anderen reisen. Die meisten Angestellten von Mindvalley haben schon 5-6 asiatische Länder hier in der Gegend besucht: Indonesien, Thailand, Indien, Sri Lanka, Vietnam, Laos, und natürlich die verschiedenen Gegenden von Malaysia selbst.