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Islam

Staatsmoschee in KL

Staatsmoschee in KL

Der Islam ist die vorherrschende Religion in Malaysia (61%) und auch in Indonesien (88%). In Thailand ist es der Buddhismus (95%). Trotz der starken Stellung des Islam gibt es eine Trennung von Staat und Kirche. Der Islam hat wichtige Ideen, welche Regeln für den Staat gelten sollen, aber der Staat entscheidet selbst. Wenn allerdings ein grosser Anteil der Bevölkerung islamistisch ist, dann gibt es auch eine starke Bewegung für entsprechende Gesetze, zum Beispiel Verbot für Pornographie, Prostitution und öffentliche Liebkosungen, sowie wenig Verständnis für Homophilie. Durch die obligatorische Spende (siehe weiter unten) hat der Staat auch eine Vorsorge gegen Verarmung. Die meisten Regeln des Islam (aus der Shariah) sind allerdings sowieso nicht auf dem nationalen Niveau anzuwenden, und betreffen Rituale der Verehrung für Gott (70%) und Regeln für Familie, Ökonomie und persönliche Entwicklung (25%).

Innen ist die Moschee ziemlich leer.

Innen ist die Moschee ziemlich leer.

Hier gibt es überall Moscheen, und der Muezzin ruft zum Gebet fünfmal am Tag: vor Sonnenaufgang, mittags, später Nachmittag, direkt nach Sonnenuntergang und am Anfang der Nacht. Das Gebet ist nach Mekka gerichtet, und in Hotels gibt es normalerweise einen Pfeil an der Zimmerdecke in die richtige Richtung. Ausserdem gibt es allenthalben Gebetshäuser, wo man Gleichgesinnte zum Gebet treffen kann.

Züchtig angezogen

Züchtig angezogen

Eine Moschee ist eigentlich nichts weiter als ein grosses Gebetshaus, das innen ziemlich leer ist. Es wird auch für die Gemeinde genutzt für alle möglichen Versammlungen und Aktivitäten. Man darf nicht eintreten mit Schuhen, und man sollte Oberkörper und bis zum Knie bedeckt haben. Frauen haben oft einen eigenen Eingang und einen eigenen abgeteilten Bereich. Frauen dürfen in der Öffentlichkeit nur ihr Gesicht und ihre Hände zeigen, alles andere soll bedeckt sein. Und hier gibt es wirklich viele Frauen mit Kopftuch.

Springbrunnen und züchtige Touristen

Springbrunnen und züchtige Touristen

Ausser Gebet gibt es noch vier andere Grundpfeiler des Islam: Glaubensbekenntnis, Spende (an die Armen), Fasten (Ramadan) und die Pilgerreise nach Mekka. Das Fasten betrifft übrigens Essen, Trinken, und Sex, wobei für mich in diesen Ländern Trinkfasten eher zweifelhaft ist. Ausserhalb des Ramadan betrachtet der Islam den Sex als natürlichen menschlichen Zustand, und empfiehlt es stark, aber nur innerhalb einer Ehe. Versuchung, also unverheiratete Frau und Mann zusammen alleine ist nicht empfohlen, weil das zur Sünde führen kann. Typischerweise soll ein Mann nur einen Frau haben, Vielweiberei ist zwar möglich, aber normalerweise nicht empfohlen. In Zeiten des Krieges, wenn es sehr viele mehr Frauen als Männer gibt, ist es möglich, mit mehr als einer Frau verheiratet zu sein, falls man allen gerecht werden kann. Das ist sozusagen als Angebot für die übriggebliebenen Frauen zu verstehen.

Diese Touristen müssen noch was anziehen.

Diese Touristen müssen noch was anziehen.

Im Sinne des Islam ist Jesus nur ein weiterer Prophet, wie viele andere vor ihm und einige nach ihm. Mohammed ist der letzte und endgültige Prophet. Alle Propheten hatten die Aufgabe, das Augenmerk auf Gott zu lenken, und Jesus kann damit also nicht selbst Gott sein. Es gibt allerdings sehr verschiedene Weisen, Muslim zu sein, genau wie man auc verschiedentlich Christ sein kann. Es gibt die militanten Muslims, und die strengen, und es gibt vor allem viele gemässigte Muslims, die die Regeln entsprechend ihren Bedürfnissen befolgen. Im Vergleich zum Christentum sehe ich viele Vorteile darin, eine regelmässige Praxis des Gebets zu fordern, aber sehe auch, dass die liebevolle Zuwendung zum Menschen (für uns von Jesus kommend) oft auf der Strecke bleibt. Mein Eindruck ist, dass der Islam weniger Widersprüche in der Grundlage hat, als das Christentum, wo Gott allmächtig ist, aber es trotzdem einen Teufel gibt, und wo Gott dreieinig ist, also drei Teile hat, die eins sind. Das kann aber einfach damit zusammenhängen, dass ich noch sehr wenig vom Islam verstehe.


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