Ein Tag im Regen(wald)
Nun beginnt die Zeit des Rumfahrens. Wir haben ein neues Auto ausgeliehen, und mussten erstmal nach South Mission Beach fahren, nur wenige hundert Kilometer südlich von Cairns. Da wir schon mit den Barefoottours geliebäugelt hatten, wollten wir etwa dieselbe Strecke fahren. Wir begannen in Cairns, und das Wetter war gut und warm.
Als erstes mussten wir uns an das neue Auto gewöhnen, aber das war ganz ähnlich unserem eigenen Opel. Dann fuhren wir eine Bergstrasse nach oben ins Atherton Tableland. Die Strassen erinnerten uns ganz mächtig an norwegische Strassen – mitten durch die Felsen und eng und man darf 100 fahren ( in Norwegen darf man nur 80). Nach einer Weile kamen wir in die Wolken, und dann begann es leicht zu nieseln. Wir stoppten bei einem Aussichtspunkt, aber viel zu sehen war nicht. Dann kam der erste Stopp: Die Kathedralsfeige. Das ist eine riesige Würgefeige mitten im Regenwald. Falls jemand das noch nicht weiss, kommt hier der Bericht, wie eine Würgefeige funktioniert.
Der Samen der Feige wird durch Vögel oben in einem anderen Baum abgelegt, meist in einem Epiphytum (zum Beispiel ein Hirschgeweihfarm). Von dort aus wächst die Feige nach oben und unten und nach und nach umschlingt die Feige den originalen Baum. Danach stirbt der Baum, und die Feige wächst weiter – innen hohl. Viele der Epiphyten sind darauf eingerichtet – sie haben selber eine lange Lebenszeit, während der originale Wirtsbaum nur kurz lebt. Dann kommt die Würgefeige mit einer langen Lebensdauer – und die Epiphyten siedeln auf den neuen Baum um.

Ein Koala (?) im Griff der Würgefeige
Bei den älteren Feigen ist keine Spur mehr vom ersten Wirtsbaum vorhanden – so auch bei der Kathedralfeige. Der Regen wurde etwas stärker, und wir verbrachten nicht viel Zeit bei der Feige, sondern gingen schnell zurück zum Auto.
Nächster Stopp: Lake Eacham. Wir besichtigten Schildkröten und Fische und badeten im Wasser. Es regnete fast ununterbrochen, deshalb sparten wir uns die Wanderung um den See.
Dann hielten wir bei der Gardinenfeige – wieder eine Würgefeige, die aber auf einen anderen Baum gefallen war, und deshalb eine schräge Gardine gebildet hat. Siehe auch die Beschreibung im Fotoalbum.
Dann ging es los mit Wasserfällen. Der erste war zusammen mit einem riesigen Loch, was bei einer vulkanischen Gasexplosion entstanden ist. Es war wirklich einfach ein tiefes Loch mit Wasser unten drin. Nach der Beschreibung ging es unter dem mit Entengrütze bedeckten Wasser weiter nach unten. Prima zum reinspringen, aber raus kommt man nicht mehr. Dann waren wir endlich beim Wasserfall (Komisch: Norweger gehen im Urlaub in Australien zu Wasserfällen – als ob man nicht genug davon in Norwegen hätte). Dieser war der dinner falls und ein hübscher Wasserfall. Der nächste war der Milla milla falls – der schönste in ganz Queensland (oder ganz Australien). Man kann unter den Wasserfall schwimmen und sich dort duschen, aber uns war der Regen schon zu viel und kalt war es auch, also fuhren wir einfach weiter zum zillie falls und Elinjaa falls. Bei den letzten zwei weigerten sich schon einige Tourmitglieder mitzukommen.
Wir wollten auch noch auf zwei Lookouts auf der Weiterfahrt anhalten, aber der Nebel war so dicht, dass man ohnehin nichts sehen konnte.
Und dann wurde es dunkel, und wir mussten das Elandra finden. Felix hatte eine kleine Reisebeschreibung geschrieben, aber wir hatten keine Karte und wir konnten nur wenige Strassennamen sehen. Wir fuhren also eine Weile hilflos in der Gegend rum, aber schliesslich fanden wir unser Hotel! Mehr darüber im Artikel über Elandra.