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Archiv für die ‘Australien 2010’ Kategorie

Gut angekommen

Montag, August 9th, 2010

Hurra, wir sind wieder zu Hause! Der größte Teil der Rückreise verlief wie geplant, ruhig und entspannt. Wir kamen gut bis Oslo, und dort verpassten wir unseren Anschlußflug nach Kristiansand. Das war nur halb unsere Schuld, weil man in Oslo nämlich sein Gepäck abholen und neu einchecken muss, und dann durch die Sicherheitskontrolle. Wir schafften es in 35 Minuten, aber da ließen sie uns nicht mehr ins Flugzeug, obwohl es noch dastand.

Dann mussten wir bis zum nächsten Flug 3 Stunden später warten. Frieder war inzwischen so müde, dass er im Sitzen einschlief. Das war voll ausgebucht und es hatte eine Warteliste mit 23 Passagieren. Also nahmen sie uns nicht mit. Dann bekamen wir einen Gutschein für Hotelzimmer, Abendessen, Frühstück, Transferbusse  und neue Tickets für Montag vormittag. Wir mussten unser Gepäck abholen und da war dann Felix so müde, dass auch er beim Warten einschlief.

Anita holte uns Montag vom Flughafen ab

Empfangskomitee: Anita, Mario und Tinchen

Empfangskomitee: Anita, Mario und Tinchen

und nun versuchen wir, uns tagsüber wach zu halten, unsere Sachen zu sortieren und uns zu Hause wieder einzuleben. Andreas war gleich arbeiten, Lisanne fängt am Dienstag langsam an und die Kinder haben noch eine Woche Ferien.

HIER sind die Ankunftsbilder.

Goodbye Australia, hei Norge!

Donnerstag, August 5th, 2010

Am Samstag, den 7. August fliegen wir wieder nach Norwegen zurück (über Brunei, Dubai, London und Oslo nach Kristiansand). Da sollten wir am 8. 8. abends angekommen sein.

Unser australisches Internet läuft schon am Freitag aus, und wir hören oder lesen dann voneinander, wenn wir wieder zu Hause sind.

Lone Pine Koala Sanctuary

Donnerstag, August 5th, 2010

Unseren vorletzten Urlaubstag in Brisbane verbrachten wir im Lone Pine Koala Sanctuary, also noch einem weiteren australischen Tierpark. Felix fand das übertrieben und ging lieber in die Bibliothek, aber die anderen amüsierten sich köstlich, was man vielleicht auch an der Menge der Fotos sehen kann. Wir haben 450 Fotos gemacht, hier kann man sehen, wieviele wir für den Blog ausgewählt haben.

Höhepunkt im Tierpark war das Koala-Cuddling, also: einen Koala festhalten und dabei fotografiert werden und dann konnte man auch noch selber so viele Bilder machen, wie man wollte. In Lone Pine gab es massenhaft Koalas, die in verschiedenen Gehegen wohnten. Es gab werdende Mütter, Mütter mit ganz winzig kleinen Koalas (die man leider wegen zu dichtem Gitter nicht aufs Foto bekam), Mütter mit größeren Kindern, Jugendliche, junge Damen, ältere Herren, …

Koala im Lone Pine Sanctuary

Koala im Lone Pine Sanctuary

Außer den Koalas gab es auch noch viele Känguruhs und Wallabys, die man füttern konnte. Eine Besonderheit waren die großen roten Känguruhs, die gerade neu in Lone Pine angekommen waren. Leider haben nur die Männchen wirklich rotes Fell, und davon gab es nur zwei. Die Weibchen haben genauso graubraunes Fell wie andere Känguruhs, sind aber deutlich größer. Einige Emus liefen frei zwischen den Känguruhs rum und wollten auch Futter haben.

Emu im Lone Pine Sanctuary

Emu im Lone Pine Sanctuary

Wir konnten auch einen Platypus (ein Schnabeltier) und zwei Wombats bewundern, massenhaft Vögel, einen Dingo, Schildkröten, tasmanische Teufel und die obligatorischen Krokodile. Bei der Schaf-Show haben wir beobachtet, wie ein echter Schafhirte mit seinen Hunden eine Herde Schafe hütet. Es gab auch einen Schafscherer, der mal eben ruck zuck ein Schaf geschoren hat.  Das war ziemlich imponierend, denn nach der Schur konnte er das Fell wie einen großen Teppich ausbreiten! Man kriegt 2,50 australische Dollar für das Scheren eines Schafes. Ein guter Schafscherer schafft 150 bis 250 Tiere an einem Tag. Er muss das Schaf selber fangen und dann während der ganzen Schur festhalten und zwischen den Beinen festklemmen und immer so hinlegen, dass er gerade da rankommt, wo er scheren will (damit dieser Wollteppich rauskommt).

Zum Schluß durften wir noch die kleinen bunten Papageien füttern (lorikeet). Sie flatterten überall rum und setzen sich sogar auf Hüte und Köpfe.

Papagei im Lone Pine Koala Sanctuary

Papagei im Lone Pine Koala Sanctuary

Nach dem Zoo erholten wir uns bei einem gemütlichen Sizzler-Abendessen (das lag auf dem Weg….) und dann fand Andreas noch ein Straßenkonzert, das zwar groß im Internet angekündet war, aber nur aus einer Dreimannkapelle bestand. Und dann war der Tag definitiv zu Ende.

Schmetterlinge und Hippies

Mittwoch, August 4th, 2010

Am Mittwoch (4. August) sind wir von PortMacquarie nach Brisbane gefahren. Auf dem Weg kamen wir an einem tollen Schmetterlingshaus und einer Hippie Stadt vorbei. Morgens sind wir erst mal in der Frühe aufgestranden und haben nicht Frühstück gegessen (weil es schnell gehen sollte). Wir haben einen Tee getrunken, die letzten Sachen gepackt und uns von Siegfried und Susanne verabschiedet. Dann sind wir losgefahren, kurz vor halb acht. Unser erster Stop war das Schmetterlinghaus in Coffs Harbour. Dort sind wir erstmal durch ein Gewächshaus gelaufen, wo lauter Schmetterlinge rumflogen.

weiblicher Cruiser

weiblicher Cruiser

Es gab auch Schmetterlingkokongs und Schmetterlingseier. Danach gab es ein paar Sandwiche zum Frühstück (zu essen) und ein Holz-Labyrinth als Nachtisch (zum Rumlaufen, als Verdauungsspaziergang).

Danach haben wir mehrere Stunden im Auto gesessen um nach Nimbin zu kommen. Leider konnten die Jungs sich nicht so lange vertragen und Andreas musste harte Maßnahmen ergreifen – er hat einen Anhalter mitgenommen. Da hat sich natürlich keiner mehr getraut zu streiten. Dieser Anhalter war ein echter Nimbinjaner, der gerade einen neuen Job bekommen hatte. Er war ziemlich verwundert, dass wir ihn mitgenommen haben, da unser Auto ja schon mit fünf Leuten und einem riesigen Haufen Gepäck vollgestopft war. Außerdem schienen die meisten Touristen keine Anhalter mitzunehmen, so dass man meistens nur von anderen Nimbinjanern mitgenommen wurde. So hatten wir eine gute Unterhaltung für die letzten Kilometer vor unserer nächsten Pause. Außerdem zeigte Jason uns noch eine gute Aussicht auf den örtlichen Nadelöhrberg und die danebenstehenden zu Stein geworden Trolle und fand noch einen guten Parkplatz mitten im Zentrum für uns. Nimbin ist überall schön bemalt und voller Hippieleute. Nachdem wir eine Runde durch das Zentrum der Stadt gelaufen waren (ungefähr 100 Meter lang) haben wir in einem netten Restaurant Essen bestellt. Dann haben wir gewartet. Dann haben Lisanne und Flora Briefmarken gekauft. Dann haben wir noch etwas gewartet. Dann haben die Jungs mit Lisanne etwas zu trinken in einem anderen Laden gekauft. (Zuckerrohrsaft, der nach Ingwer schmeckte und den dann nur Andreas mochte.) Danach haben wir entspannt noch etwas auf unser Essen gewartet, bevor Lisanne und Andreas in einen nahen Buchladen gegangen sind. Nach noch etwas warten kam dann auch unser Tee. Um das darauffolgende Warten zu verkürzen, sind Felix und Flora ein wohlschmeckendes Getränk kaufen gegangen. Um nicht weiter warten zu müssen, sind die Jungs auch in den Buchladen gegangen. Dann, nach ungefähr einer Stunde, haben wir wirklich und wahrhaftig unser Essen bekommen. Es war auch alles sehr gut, nur Floras Pizzastück war etwas klein.

Da es danach schon langsam zu dämmern anfing, machten wir uns schnell auf den Weg nach Brisbane. Natürlich wurde es schon dunkel, bevor wir den Highway erreichten, so dass wir eine ganze Weile auf dunklen, kurvigen und daher ziemlich nervenraubenden Waldstraßen fuhren. Die restliche Fahrt auf der Autobahn war dann ganz entspannt, es war relativ wenig Verkehr und alles gut ausgeschildert und beleuchtet. Und so fanden wir letztendlich auch sicher und nicht allzu spät (kurz vor 20 Uhr) unser Hotel, das Mantra on Quenn in Brisbane. Die Eltern tankten das Auto, während die Kinder viel Spaß dabei hatten, das Gepäck mit einem Gepäckwagen den Fahrstuhl hochzufahren.

Dann gab es nur noch ein kleines Bad im Hoteleigenen Spa für Andreas und Flora und ein kleines Abendbrot aus den vielen Resten, die wir während unserer Reise gesammelt haben. Und schon war auch unser vorvorletzter Tag in Brisbane zu Ende.

Bilder sind hier.

Geschrieben von Flora.

Port Macquarie und so

Montag, August 2nd, 2010

Am Montag schliefen wir erst mal richtig aus und aßen dann gemütlich Frühstück. Richtiger Urlaub war das! Danach fuhren wir durch Sancrox und dann weiter nach Port Macquarie (etwa 10km), wo wir zunächst die Aussicht vom Leuchtturm am Tackling Point bewunderten,

Leuchtturm Tackling Point (Port Macquarie)

Leuchtturm Tackling Point (Port Macquarie)

dann einen ausgiebigen Lunch im Bowling Club einnahmen, und danach wahlweise am Strand buddelten oder die Küste entlangwanderten. Der Bowling Club ist allerdings ein Bowls-Club, genau wie der bei Ernst. Kegeln (das deutsche Wort für Bowling) kann man da nicht. Dafür kann man dort gut essen, man kann dort Samstag abends Tanzen gehen und man kann spielen, entweder an Spielautomaten oder auch mit Lottozetteln oder bei Lotterien. Spielen scheint hier sehr üblich zu sein.
Der Küstenweg erinnert an die norwegische Küste, er ist steinig, auch das Meer, und es gibt viele kleine Buchten.

Den Abend verbrachten wir gemütlich mit Siegfried und Susanne.

Am nächsten Tag, Dienstag, regnete es. Trotzdem wagten wir uns in den nahegelegenen Billabong-Tierpark. Dort regnete es zum Glück nur ganz am Anfang und dann am Ende unseres Besuches. Zwischendurch durften wir einen Koala

Koala in Billabong

Koala in Billabong

und einen Dingo streicheln, massenhaft Känguruhs und Wallabys füttern, Quolls, einen Cassowarie und viele andere Tiere bewundern und den Affen beim gefüttert werden zuschauen. Wir machten uns etwas Sorgen um eine Schildkröte, auf der ein Süßwasserkrokodil stand und sich nicht wegbewegen wollte.

Nach dem Tierpark konnten wir zuschauen, wie Siegfried und Susanne Pizza backen – alles selbstgemacht, sogar der Ofen, in dem die Pizza gebacken wird. Der steht draußen vor der Veranda, wird mit Holz gefüllt, und wenn das zu Glut geworden ist, kann man die Pizza auf einem Rost hineinschieben. Sie schmeckte wunderbar.

Während wir aßen, regnete es in Strömen. Deswegen entschieden wir uns, den Nachmittag nicht auf einen Ausflug zu gehen, sondern einfach mal Urlaub zu haben: Mittagsschlaf machen, Bücher lesen, Computer spielen, Fotos sortieren,  Blog schreiben, Sticken…..

Abends gab es schon wieder ein Festmahl: Salate, Gemüse, Risotto, Knoblauchbrot und dazu frisch gebratene Schnitzel und panierte Leber. Und dann mussten wir in unsere Zimmer zum Packen rollen.

Bilder von diesen schönen Tagen gibt es hier.

Noch mehr Reisetage, immer nach Süden

Sonntag, August 1st, 2010

Am Samstag, den 31. Juli, verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Ernst und begaben uns weiter in Richtung Süden. Zunächst kamen wir nur ein paar Kilometer weiter, weil wir noch mal in Eumundi auf den Samstagsmarkt gehen wollten. Diesmal war nicht mehr alles neu und eshalb konnte man sich mehr an Einzelheiten erfreuen. Wir fanden alle etwas  Nettes zum Lunch und Felix erwarb noch ein wunderschönes Regenbogen-T-Shirt. Dann fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter bis zum Ettamogah-Pub, wo wir unseren Tank auffüllten – natürlich nicht im Pub sondern in der danebengelegenen Tankstelle – und sogar noch die Maut für die große Zollbrücke bezahlen konnten. Damit waren alle bestens für die große Fahrt ausgerüstet und wir fuhren ohne weitere Pause nach Brisbane, auf der GatewayBridge durch Brisbane durch und dann immer weiter auf dem Bruce Highway zur Goldcoast. Dort hatten wir ein paar Schwierigkeiten, die richtige Abfahrt zu finden, aber schließlich landeten wir wohlbehalten gegen halb 4 in Nobbys Beach (südlich von Surfers Paradise und Southport). Die Jungs, die beide Terry Pratchett Fans sind, erfreuten sich besonders daran, das dies Nobbys Beach war, denn sie sind mit allen Abenteuern von Korporal Nobbs bestens bekannt.

Wir hatten großes Glück und fanden auch gleich die eine Stelle am kilometerlangen Strand, wo die Rettungsschwimmer waren. Es war auch noch hell und es war sogar warm, so dass sich alle mit großem Vergnügen ins Wasser stürzten und von den Wellen und der Strömung umhertreiben ließen. Der Sandboden war ziemlich uneben und die Strömung erstaunlich stark, so dass man nicht tief ins Wasser gehen konnte, aber naß und schön war es trotzdem. Felix wagte sich weiter hinaus und wurde dann jedes Mal erst nach der bewachten Zone wieder an Land gespült.

Nach diesem erfrischenden Bad stiegen wir wieder ins Auto und fuhren immer weiter nach Süden. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir auch tatsächlich in Byron Bay, unserem Tagesziel, an. Wir hielten bei einem Motel an der Zufahrtsstraße, konnten dort aber nicht bleiben, weil es nur noch ein Zimmer für 3 Personen gab. Allerdings war die Rezeptionistin sehr freundlich und rief gleich noch ein paar andere Motels an, machte uns aber wenig Hoffnung, da es Samstag abend war und da meistens alles ausgebucht ist. Und während sie das erklärte, hatte sie auch schon mitten im Zentrum ein Budget Motel gefunden, in dem noch eine Family-Unit für uns frei war. Wir  zogen also dort ein und gingen dann erst mal essen. Das war ganz einfach, denn gleich unten im Motel gab es ein alternatives vegetarisches Restaurant. Dort war gerade Küchenschluss, und wir bekamen alle Reste zu einem guten Preis. Es gab verschiedenste Salate und verschiedene warme Gemüsesoßen mit Reis und noch drei Stück Pestopizza. Die schmeckte gut, obwohl sie gar keine Tomatensoße drauf hatte sondern eine Hirsemischung. Nach dem Abendessen machten wir einen gemütlichen Spaziergang durch die abendlich schön belebte Stadt und an den Strand, der direkt neben dem Zentrum liegt.

Am nächsten Morgen standen wir ziemlich früh auf und fuhren in Byron Bay zum Leuchtturm. Ernst hatte gesagt, dass man da 7 Dollar Parkgebühren zahlen muss, aber es waren massenhaft Parkplätze frei und Schilder waren auch nicht da oder Parkautomaten. Wir bewunderten also erst mal die 3 Wale, die draußen vor dem Leuchtturm rumschwammen und riesige Wassersäulen in die Luft bliesen. Wir sahen auch mehrere Delfine und lauter Vögel. Dann fanden wir einen Picknicktisch und breiteten unser Frühstück darauf aus, und während wir so gemütlich da saßen, kam ein Wächter und hielt alle Autos an, die zum Leuchtturm wollten und kassierte 7 Dollar Parkgebühr. Wir ließen uns davon nicht stören und wurden auch nicht nach irgendwelchen Gebühren gefragt, nicht mal, als wir direkt neben ihm ausparkten und wieder wegfuhren.

Wale vor Byron Bay

Wale vor Byron Bay

Von Byron Bay aus fuhren wir zunächst an der Küstenstraße weiter nach Ballina, und unterwegs hatten wir noch einen kurzen Aussichtsstop in Lennox Heads. Dort sahen wir noch einen weiteren Wal, aber der war ganz weit weg und man sah eigentlich immer nur das Wasser aufspritzen. Trotzdem ist es irgendwie beeindruckend.

Von Ballina fuhren wir drei Stunden am Stück weiter bis nach Coffs Harbour, wo wir The Big Banana besuchten. Dort kann man sehen, wie Bananen wachsen und dann gibt es ein Cafe und einen Souvenirladen und ein Eislaufstadion und noch ein paar kleinere Attraktionen, von denen wir die Sommerrodelbahn benutzten. Wir machten eine Lunchpause, gingen zur Aussichtsplattform, die aber abgesperrt war, fanden noch einen schicken Hut für Flora und fuhren dann weiter. Nun haben wir alle einen neuen Hut und Felix hat sogar zwei, er hat nämlich in Byron Bay noch einen Zylinder erstanden. Nach mehreren weiteren Stunden Autofahrt kamen wir im Dunkeln (ziemlich genau um 18 Uhr) in Wauchope (sprich: woo-haup), ganz in der Nähe von Port Macquarie an, wo wir von Andreas Onkel Siegfried und seiner Frau Susanne liebevoll empfangen und gründlich verwöhnt wurden. Wir sind jetzt soweit im Süden, dass man merkt, dass Winter ist. Es gibt richtige Daunendecken und die Nachttemperatur nähert sich dem Nullpunkt. Und das im Sommerurlaub!

Bilder von Byron Bay und der Reise gibt es hier …..

Fraser Island

Freitag, Juli 30th, 2010

Wir hatten eine tolle Tour zur Fraser Island gebucht. Das ist die größte Sandinsel der Welt. Sie hat mehr Sand als die Sahara (jedenfalls wenn man allen Sand, auch den unterirdischen zusammenrechnet), und massenhaft Frischwasser und steht unter Naturschutz. Der Wetterbericht hatte uns schon einen sehr regnerischen Tag versprochen und als wir um 05:50 im Auto saßen, sah es auch gar nicht gut aus. Es war sehr neblig und bedeckt. Wir hatten große Schwierigkeiten mit unserer Frontscheibe im Auto, da sie immer abwechselnd von innen und von außen beschlagen war. Leider hatte das Australische Auto keine Enteisungsfunktion so wie unser Norwegisches, so dass wir große Teile der Strecke mit minimaler Sicht zurücklegen mussten.

Als wir dann bei unserem Treffpunkt, zum Glück immer noch pünktlich, ankamen, war das Wetter immer noch schlecht. Wir wurden in einen grünen Minibus mit Vierradantrieb gesetzt. Felix und Flora durften sogar vorne beim Fahrer sitzen. Nach kurzer Zeit kamen noch 2 andere solche Busse in rot dazu, die zwar einer anderen Firma gehörten, aber genau dieselbe Tour wie wir machten.

Bus mit Vierradantrieb nach Fraser Island

Bus mit Vierradantrieb nach Fraser Island

Nachdem wir mit einer Kabel-Fähre über den Noosa-Fluß gebracht worden waren und am 40-Meilen-Strand über den Sand fuhren, wurde das Wetter immer besser. Wir sahen auf diesem Strand auch eine große Wasserschlange, die sich im Sand rumschlängelte. Der eine Busfahrer nahm sie in die Hand (nur den Schwanz) und warf sie ins Meer zurück, aber sie wurde wieder angespült. Da nahm er den Regenschirm und mit ordentlichem Schwung landete sie diesmal weit genug in den Wellen, um wegschwimmen zu können.

Dann fuhren wir schnell weiter, um noch vor dem Hochwasser bei der richtigen Fähre anzukommen. Das war auch eine Autofähre, die uns vom Innskip-point nach Fraser Island brachte. Ganz am Ende der 10-Minuten-Fahrt konnten wir sogar ein paar waschechte Delfine im Wasser spielen sehen. Dann fuhren wir erst mal ein paar Stunden bei Fraser Island am Strand entlang. Dieser Strand heißt 75-Miles-Beach. Das ist ganz schön lang und deshalb gab es erstmal eine Pause mit Frühstückstee und Keksen. Beim Frühstückstee essen sahen wir auch gleich einen Dingo, der gar nicht so weit weg vorbeilief. Auf dem Weg und auch bei all den anderen Stränden konnten wir überall Fischer, sehen die mit den Beinen im Meer standen und probiert haben Fische zu angeln.

Wir kamen an einem etwas merkwürdig platzierten Resort namens Eurong vorbei – merkwürdig deshalb, weil es von allen Attraktionen der Insel weit weg liegt. Außerdem sahen wir eine Menge Bäume die es sonst fast nirgendwo gibt und unser Fahrer erzählte uns auch, welche Bäume hier früher gefällt wurden. Das Wetter war zu dieser Zeit schon hervorragend geworden und die Sonne war am Strand fast zu hell und im Regenwald genau richtig. Die Wege im Regenwald waren tief gefurchte Sandpfade, wo gerade so ein Auto langpasst. Wenn man dort ein anderes Auto trifft, muss der kleinere Wagen bis zur letzten Ausweichstelle zurück fahren.

Nach einiger Fahrzeit kamen wir auch wirklich bei einem tollen See an, dem Lake McKenzie. Das Wasser in diesem See ist wunderbar klar, weil da drin nichts lebt oder wächst. Der Sandstrand war aus wunderbarem weißem Sand der zu 90% aus Silizium bestand. Die Sonne war zu dieser Zeit auch schön frisch und warm am Himmel, so daß wir gerne Baden gehen wollten. Nur Flora konnte eine sehr, sehr kleine Regenwolke erkennen, die ganz hinten am Himmel zwischen ein paar weißen Schäfchenwolken versteckt war.

Im Wasser war es sehr schön, wenn auch sehr kalt. Das Wasser war komplett ruhig, da es ja ein See war, und nicht das wilde Meer. So schwammen wir ein paar Runden und als wir kalt genug waren, gingen wir wieder raus. Mama und Flora entschieden sich dafür, nochmal baden zu gehen als sie warm waren, während die Jungs Tröpfelburgen gebaut haben. Eine halbe Stunde Baden im Lake McKenzie soll einen um 10 Jahre verjüngen, hoffentlich erkennt Ihr uns wieder!

Nach dem Baden gab es ein echtes australisches BBQ (barbecque = Grillen). Es gab Wein und Bier und Brause zu trinken. Dann konnten alle Würstchen essen und zwischen einem Steak, einem Fisch und einer vegetarischen Bulette wählen. Dazu gab es eine Menge seltsamer Salate. Beim Lunch sahen wir dann auch noch zwei merkwürdige lange Kriechtiere, die immer wieder auftauchten und eine gute Fotogelegenheit darstellten. Diese Rieseneidechsen hießen Guana (siehe Fotos).

Nach diesem guten Lunch und erfrischendem Bad machten wir uns auf den Weg zum Regenwaldrundweg bei der Central Station. Das ist der Ort auf der Insel, wo früher (vor mehr als 100 Jahren) die Holzfäller wohnten. Eines ihrer Häuser steht sogar noch und ist rundherum mit Informationstafeln über die Insel und ihre Natur und Geschichte bedeckt. Auf dem Rundweg gab es noch mehr Bäume zu sehen, ein paar merkwürdige Gewächse an den Bäumen und einen sehr klaren Fluss völlig ohne Mineralien. Der Fluss war komplett stumm und fast nicht zu sehen, da er so klar war, daß man direkt auf den weißen Sand-Boden runterschauen konnte. Dann konnte man noch einen kurzen Blick auf die alten Holzhauerhäuser werfen, bevor es wieder zurück ging:

Durch den Regenwald – am langen Strand entlang – mit der Fähre übers Wasser – ein kleines Stück auf einer echten Straße entlang – beim Regenbogenfarbenem Strand (Rainbow Beach) vorbei – ehh warte mal, ahh da haben wir noch eine kurze Pause gemacht. Es gab wieder Tee und ein paar merkwürdige Kokos-Teig-Schokoladen Dinger (Lamingtons). Wir haben leider verpasst, die buntesten Stellen des Regenbogenstrandes zu fotografieren, da der Bus nur dran vorbeibrauste, aber bei der Pause haben wir es dann doch geschafft, einige Fotos zu machen.

Danach ging es nur noch schnurstraks zurück nach Noosa (wo wir auch unsere Tour angefangen haben.) Dort haben wir uns dann noch ein abendliches Eis gekauft und sind zurück zu Ernst gefahren.

Geschrieben von Flora, mit Besserwissereien von Lisanne

Trödeltage

Donnerstag, Juli 29th, 2010

Nach der langen Reise vom Tag vorher waren alle am Mittwoch ziemlich müde. Außer Lisanne schliefen alle bis kurz vor neun. Lisanne wachte aber auf, als Ernst um 7 an die Schlafzimmertür klopfte und durfte dann zuschauen, wie er die wilden Vögel fütterte. Was sind wilde Vögel in Cooran? Das sind Kakadus und bunte Papageien. Später kamen auch noch andere Vögel, alle solche die wir nicht kennen oder nur im Tierpark gesehn haben. Es war noch ein Wellensittiche da und graue Vögel mit einem «Horn» aus Federn und ein grüngelb-weißer Honeyeater. Letztere sind allerdings nicht mehr fotografiert worden….

Außerdem musste natürlich, wie an allen Trödeltagen, Wäsche gewaschen werden. Das war kein Problem mit Ernsts großer und moderner Waschmaschine, allerdings verbrauchen wir alle vorhandenen Trockenmöglichkeiten. Die sind zum Glück auf einer überdachten Veranda, sonst würden wir die Wäsche nie trocken kriegen.

Nach einem gemütlichen Vormittag fuhren wir dann mit Ernst zusammen in Richtung Noosa. Zuerst besuchten wir Mount Tinbeerwah, der ziemlich alleine in der Gegend rumsteht und deshalb eine wunderbare 360-Grad-Ausssicht zu bieten hat. Zum Glück war gerade eine Regenpause und man konnte ziemlich gut sehen, aber die weitere Umgebung war dann doch in Wolken und Regen verborgen. Nach dem Tinbeerwah Lookout fuhren wir zum Noosa Lookout, der leider teilweise schon zugewachsen war, so dass man nur noch in eine Richtung schauen konnte. Dann fuhren wir nach Noosa Heads. Da waren wir ja schon mal den Küstenweg entlanggegangen.

Das Meer bei Noosa

Das Meer bei Noosa

Diesmal bewunderten wir erst mal die beiden dort anssässigen Koalas, die sich zu unserer Freude in der Nähe des Parkeingangs aufhielten. In der Information steht immer ein Schild, wo man sie finden kann, aber bei unserem ersten Besuch waren die Beiden irgendwo wo wir nicht vorbeikamen. Nachdem wir genug Koalas beschaut hatten – die schlafen 20 Stunden am Tag um wenig Energie zu verbrauchen und ihr hartfaseriges Essen, die Eukalyptusblätter, überhaupt verdauen zu können – gingen wir den Palm Circuit, einen kurzen Rundweg von einem Kilometer, der uns an vielen interessanten und merkwürdigen Bäumen vorbeiführte. Es gab Sumpfpalmen, Pinienbäume, Figtrees – solche, die andere ersticken und gewöhnliche, es gab Bäume mit Krebsgeschwulsten und welche, die vom Blitz getroffen waren oder beides, und es gab Lianen und wahrscheinlich noch viel mehr, das wir entweder nicht entdeckt oder schon wieder vergessen haben.

Nach diesen vielen Entdeckungen waren alle hungrig. Ernst lud uns zum Lunch in den Tewantin Bowls Club ein, die 7 verschiedene Gerichte zu einem günstigen Preis anbieten. Wir hatten gegrillten und panierten Fisch, Lasagne (mit Chips, also Pommes Frites serviert), Bratwurst und Marokkanisches Rindergulasch (zweimal). Es war sehr gutes Essen und alle waren hochgradig zufrieden. Außerdem konnten wir beim Essen die Bowl-Spieler bewundern. Bowl ist also nicht Bowling, wie Lisanne zuerst annahm, sondern soetwas ähnliches wie eine Mischung aus Boccia oder Curling. Erst wird ein kleiner weißer Ball geworfen und dann versuchen zwei Mannschaften ihre etwas seltsam geformten größeren Bälle so dicht wie möglich an den weißen heranzuschmeißen und die günstig liegenden Bälle des Gegners wegzustoßen. Das Ganze ist relativ unkonventionell, solange man weiße Socken und weiße Turnschuhe trägt. Das war vor 17 Jahren in Brisbane anders, da waren alle Leute in so einem Club mit weißen Hemden und weißen Shorts und weißen Hüten bekleidet, als wir daran vorbeikamen.

Nach dem Essen fuhren wir noch mal zurück ins Zentrum von Noosa. Die Eltern gingen in die Touristeninformation und die Kinder an den Strand. Nachdem die Kinder eine schöne Sandburg gebaut und die Eltern eines Tagesausflug nach Fraser Island bestellt hatten, fuhren mit mit einem kleinen Zwischenstop bei Woolworths zurück zu Ernst. Das war auch höchste Zeit, denn es wurde dunkel (um 5!) und begann, in Strömen zu regnen (seufz). Woolworths ist hier übrigens ein großer Lebensmittelladen, Anziehsachen werden da nicht verkauft. Unser Einkauf bestand neben etwas Gemüse und Joghurt hauptsächlich aus Eis und Süßigkeiten. Es gibt nämlich in Noosa und Umgebung keinen Cold Rock-Eisladen, weswegen die Kinder ihr eigenes Eiscafe in Ernsts Küche eröffnen wollten. Der Abend wurde dann auch sehr gemütlich verbracht mit Spielen, Eis, Telefonieren und Tierbeobachtungen.

Diesmal kam nämlich nicht nur ein Possum zu Besuch, sondern es kamen drei, eine Mutter mit ziemlich großem Kind und das Männchen vom Abend vorher. Das Kind saß etwas scheu oben in der hinteren obersten Ecke der Veranda, die Erwachsenen saßen direkt vor uns auf dem Geländer. Das Männchen war eifrigst auf dem Weibchen beschäftigt, welches wiederum ganz ungerührt Brot von Ernst entgegennahm und fraß. Später gab es dann noch gefährliche Verwicklungen, weil das Männchen nicht mehr von einem Balken wegkam, da dort das kleine Possum saß und fauchte, quiekte und Ohrfeigen verteilte. Schließlich nahm das Männchen allen seinen Mut zusammen und kletterte kopfüber unter dem kleinen Possum durch, auf die Seite mit freiem Ausgang. Dort kam allerdings gerade die Mutter angesprintet, die ihr Kind hatte quieken hören, und auch sie fauchte, kratzte und biss nach dem Männchen, das sich zum Schluss dann doch noch aufs Dach retten konnte. Das Männchen sah schon vorher gar nicht gut aus, es hatte Fleischwunden im Gesicht und am Schwanz. Noch spät in der Nacht konnten wir vom Schlafzimmer aus die drei Fauchen und Quieken hören.

Und wieder einige Fotos …

Auto fahren

Donnerstag, Juli 29th, 2010

Am Dienstag (27. Juli) standen wir um halb 7 auf. Das ist erwähnenswert, weil wir erstens Urlaub haben und zweitens mit 3 Teenagern reisen, von denen zwei echte Nachteulen sind. Trotzdem waren wir innerhalb von 20 Minuten abfahrbereit. Alle außer dem Fahrer (Andreas) schliefen im Auto weiter und so kamen wir 300 Kilometer weiter ziemlich entspannt in Caves an, bei den Capricorn Caves. Der einzige wirklich erwähnenswerte Vorfall dieser 300 Kilometer ereignete sich zwischen Clairview und Marlborough: die Tankanzeige begann zu leuchten, etwa 50 Kilometer vor Marlborough. Lisanne hatte in Clairview im Halbschlaf ein Schild gesehen: BP (British Petrol) 77 km. Allerdings war sie da nicht auf die Idee gekommen, dass das auch die nächstgelegenste Tankstelle dieser Strecke war, die elegant Bögen um alle größeren Ansiedlungen dieser Gegend schlägt. Unser Auto ist ein Benzin fressendes Automatik-Leihauto (Toyota Tarago), wir hatten also keine Ahnung, wie leer der Tank wirklich ist, wenn er zu leuchten beginnt und wie weit wir noch fahren können. Nach 50 bangen Kilometern kam dann endlich eine richtige, offene, Benzin verkaufende Tankstelle, und wir füllten dankbar den Tank mit 55 Litern auf, der also, wenn die Angaben des Vermieters richtig sind, mit noch gut 10 Litern gefüllt war.

Die Capricorn Caves (da die Gegend im Wendekreis des Steinbocks liegt) sind Kalksteinhöhlen in einem Berg, das heißt, die meisten von ihnen liegen eigentlich über der Erde. Das hindert sie aber nicht daran, dunkel und verwinkelt zu sein. Lustigerweise wurden die Höhlen von einem ausgewanderten Norweger (John Olsen) entdeckt. Er verdiente Geld dadurch, dass er den Fledermausmist aus diesen Höhlen verkaufte. Das war vor 1900 und also reine Handarbeit. Die Tropfsteine hier sind winzig, da es sich um eine trockene Höhle handelt (die wachsen 1 cm in 100 Jahren…). Dafür kann man Wurzeln der Bäume bewundern, die oben auf dem Berg über der Höhle stehen, die längste, die wir gesehen haben, ist 60 Meter lang (man sieht natürlich nicht alles, weil sie ja durch die dicke Höhlendecke wächst, aber dann schnurgerade durch die ganze Höhle nach unten und von da weiter in die nächsten Ritze!

Lisanne in der Höhle

Lisanne in der Höhle

Nur eine halbe Stunde nach den Höhlen waren wir schon in Rockhampton, wo wir schnurstraks hindurchfuhren, weiter nach Gladstone, GinGin (ein toller Ortsname, nicht wahr?), dann durch Childers und Gympie und dann nach Cooran. Die Strecke von Mackay bis Rockhampton ist tödlich langweilig (das steht auch an allen Schildern an der Straße, man soll Pausen machen und schlafen oder beim Fahren Ratespiele spielen), bis Gladstone wird es etwas besser. Die Strecke vor und nach Gympie ist dann kurvenreich, bei einsetzender Dunkelheit und stückweise strömendem Regen eigentlich viel zu aufregend für unserem Geschmack. Aber wir waren so weit gekommen und in Cooran wartete Ernst auf uns, mit einem riesigen Haus voller gemütlicher Betten und liebevoller Gastfreundschaft, da mussten wir einfach durchhalten. Der Regen gab sich auch nach einer Weile und die Straße ist gut mit Leuchtpunkten gekennzeichnet, so dass es sich dann doch noch gut fahren ließ.

Cooran ist ein kleinerer Ort etwa 2 Stunden nördlich von Brisbane und 40 Minuten von Noosa entfernt. Ernst hat ein schönes Grundstück mit herrlichem Garten und wunderbarem großen Haus, alles selbst gekauft, gerodet, gepflanzt und gebaut. Gleich nach unserer Ankunft konnten wir eine Attraktion bewundern: ein (wildes) Possum, das zum Füttern auf die Veranda kam.

Ansonsten waren wir müde nach der langen Fahrt, tranken noch etwas Tee und fielen dann erschöpft und dankbar in die schon gemachten Betten.

Die Strecke von Mackay bis Cooran beträgt etwa 800 Kilometer. Wir waren von halb 7 bis kurz nach 8 unterwegs, mit 1,5 Stunden Aufenthalt bei den Höhlen und mehreren sehr kurzen Stops an Tank- und Raststellen.

Hier sind noch einige weitere Bilder.

Anmerkung: Ein Platypus ist ein Schnabeltier

Donnerstag, Juli 29th, 2010

Das haben die meisten schon bemerkt. Hier sagt man eben nur Platypus, weil es der englische Name ist. Und da wir alle englisch sprechen, haben wir nicht weiter drüber nachgedacht. Aber die Bilder sprechen doch für sich?

Schnabeltier = Platypus

Schnabeltier = Platypus

Süßes Mackay

Donnerstag, Juli 29th, 2010

Den letzten Tag in Mackay (Montag 26. Juli) begannen wir mit einem gemütlichen Frühstück. Dann mussten alle lange Sachen finden (die wir in letzter Zeit gar nicht mehr benutzt hatten und die deshalb ganz unten in den Koffern vergraben waren), denn wir hatten eine Führung durch eine Zuckerfabrik, die «Farleigh Sugar Mill» gebucht. Farleigh ist nur 15 Minuten von Mackay entfernt. Leider war das aber dann doch zu weit weg um noch mal zurückzufahren und die Kamera zu holen, die wir beim Aufbruch vergessen hatten. Deswegen gibt es weder Bilder von den Papageien, die Zucker an der Zucker-Abfüllstation fressen noch von der Zuckermühle.

Die Zuckermühle ist eine Fabrik, wo frisch geerntetes Zuckerrohr reinkommt und Roh-Rohrzucker, Energie und Schlamm rauskommen. Das Zuckerrohr kommt in Zugwaggons an, die in bis zu 500 Meter langen Zügen zusammengestellt werden. Der Transport des Zuckerrohrs ist eine spannende Logistikaufgabe, denn das Rohr muss spätestens 16 Stunden nach der Ernte verarbeitet werden. Das bedeutet, dass es in dieser Zeit den Weg vom Feld bis zur Zuckermühle zurückgelegt haben muss und dass die Warteschlange vor der Mühle nie zu lang werden darf. Die Felder werden aber immer nur Streifenweise abgeerntet, je nachdem, wie reif das Zuckerrohr ist. Es muss also die Ernte mehrerer Felder, Farmer und Orte koordiniert werden…. Dazu sollte man vieleicht noch erwähnen, dass Zuckerrohrzüge ihr eigenes Schienennetz mit spezieller Spurweite haben und dass sie extrem langsam fahren.

Zuckerrohrzug

Zuckerrohrzug

Ist das Zuckerrohr in der Fabrik angekommen, wird es klein gemahlen (daher der Name Zuckermühle) und dann durchgesiebt und ausgepresst. Die trockenen Reste werden verbrannt, was der Zuckermühle den notwendigen Strom liefert. Die feuchten Überbleibsel werden Modder genannt, denn sie bestehen aus dem Zuckerrohrsaft und all dem Dreck, der sich in der Flüssigkeit auflösen konnte. Also muss man das Ganze waschen und durchseihen, um den Dreck rauszukriegen. Zu diesem Zweck gibt es unter anderem eine riesige Schlammtrommel, auf die die dreckige Flüssigkeit läuft. Außen bildet sich eine dicke Schlammschicht und innen läuft reiner Zuckersaft rein. Dieser Zuckersaft hat einen Zuckergehalt von etwa 14%, aber er wird jetzt mehrere Male aufgekocht, so dass viel Wasser verdampft und man zum Schluss dicken braunen Zuckersirup hat.

Dieser Sirup wird mit einem Katalysator versehen und bildet Zuckerkristalle aus seinem Zuckeranteil der Rest ist einfach eine braune übelriechende und schemeckende Flüssigkeit, die sogenannte Molasse. Die wird in riesigen Schleudern von den Zuckerkrümeln getrennt. Danach muss man den Zucker noch abkühlen und trocknen, und schon ist Transportbereit. Die Zuckermühle

hat nämlich kein Lebensmittelzertifikat. Der Rohzucker ist sozusagen nicht zum Verzehr geeignet. Er wird in Raffinerien transportiert, dort gesäubert und weiterverarbeitet (zu Puderzuckker, feinem Zucker, braunem Zucker usw.)– unter strengsten Hygienevorkehrungen. Australien exportiert massenhaft Zucker, auch hier den Rohzucker, damit jedes Land den Verbrauchszucker nach eigenen Wünschen herstellen kann: kleine Kristalle oder große, eigene Packungsgrößen und Aufschriften…

In der Zuckermühle ist das mit der Hygiene nicht so wichtig. Die Anlagen sind riesig, viel geschieht unter Hitze und Wassereinfluss, also in geschlossenen Behältern. Die Gerüche sind abenteuerlich, die Temperaturen auch., die Geräusche mörderlich. Wir mussten Ohrstöpsel benutzen und Haarnetze und Helme aufsetzen. Die Maschinen und Behälter stehen zwar unter einem Dach aber sonst beinahe im Freien, sie sind staubig und machmal rostig. Die Mühle arbeitet ein halbes Jahr, während der Erntezeit, durchgehend, es werden nur regelmäßige Wartungsstunden alle 14 Tage eingelegt. Nach der Ernte werden dann die meisten Arbeiter entlassen und die Techniker nehmen die Mühle auseinander, reinigen und reparieren sie und setzen sie wieder zusammen.

Nach der Mühlenführung wollten wir schnell ein Hörbuch kaufen und dann noch viel Freizeit haben. Leider mussten wir erst alle 3 in Mackay befindlichen Buchläden abklappern, um enttäuscht festzustellen, dass es erstens nur kleine Buchläden (lesen Australier nur wenig????) gibt und zweitens Hörbücher entweder gar nicht oder nur in sehr sehr beschränkter Auswahl verkauft werden. Statt mit einem Hörbuch kamen wir dann in der beginnenden Dunkelheit nach Hause mit; einem Bademantel, einem Kleid, mehreren Tüten mit Essen und drei Koffern. Ja, mit 3 neuen Koffern. Felix Koffer hatte auf der Hinreise den Geist aufgegeben, der eine große Koffer war wackelig bevor wir fuhren, Andreas hatte ihn mit Tape (Klebestreifen) noch benutzbar gemacht, der wollte dann aber in Townsville nicht mehr und verweigerte Reißverschlussdienste. Der letzte Koffer hätte es vielleicht noch nach Hause geschafft, aber auch nicht weiter, und da stand dann plötzlich ein neuer zum Verlieben im Laden…

Nach einem kurzen Spaziergang um den örtlichen Ententeich verbrachten wir dann den Rest des Abends damit, von alten Koffern in Alte (Frieder) oder Neue (alle anderen, Andreas und Lisanne teilen einen großen Koffer) umzupacken.

Mackay

Sonntag, Juli 25th, 2010

Am Samstag, den 24. Juli verließen wir schweren Herzens das sonnige Townsville, um uns in Richtung Süden zu begeben, näher an den Heimatflug… Während die Landschaft zwischen Cairns und Townsville noch ziemlich abwechslungreich war, bescherte und die knapp 400 Kilometer lange Strecke nach Mackay ausgesuchte Eintönigkeit. Es gab Zuckerrohrfelder, Kuhweiden und schattenlose Eukalyptuswälder. Ab und zu fuhr man über ein Flüsschen oder einen Teich. Die Straße zog sich hin, oft verschwand sie schnurgerade in der immer gleichen Landschaft, um dann dort genauso weiterzugehen. Immerhin gab es gelegentlich Berge im Hintergrund, so dass man wenigstens irgendwas hatte, um das Weiterkommen abzuschätzen. Allerdings hätte man das auch an der Anzahl der toten Känguruhs und Vögel am Wegesrand tun können. Es gab Streckenabschnitte, da war man noch gar nicht an einem Verkehrsopfer vorbeigefahren und sah schon das Nächste. Es war schlimm. Von Hitze, Eintönigkeit und toten Beuteltieren überwältigt, brauchten wir ziemlich viele Pausen, bis wir endlich in Mackay ankamen.

Dort verfuhren wir uns auch nur zweimal, bis wir unseren schon morgens per Telefon bestellten neuen Caravanpark fanden: den Central Tourist Park. Diesmal hatten wir eine Villa, also ein eigenes Bad und eine Küche. Leider war die Villa schon älteren Datums. Wir kümmerten uns zunächst nicht darum, weil wir schnell in die Stadt zur Touristeninformation wollten, um die nächsten Tage zu planen. Aber das funktionierte nicht. Wir waren zwar schon halb 5 da, aber die Touristeninfo macht um 4 zu. Und das städtische Wasservergnügungsbad «Blue Lagoon» war wegen (winterlicher) Restaurierungsarbeiten geschlossen. Immerhin fanden wir ein gutes italienisches Restaurant, in dem wir gegen die Zusicherung, dass wir innerhalb einer Stunde mit Essen fertig sein würden, sogar noch Platz bekamen.

Wieder «zu Hause», sahen wir uns etwas näher in unserer neuen Unterkunft um und stellten fest, dass die Villa nicht nur alt, sondern auch nicht wirklich sauber war; auf dem Fußboden und besonders an den Stellen, wo man nicht so gut rankommt – Dachsparren zum Beispiel – da hatten sich riesige Staubflusen gesammelt. Außerdem stank sie nach altem Rauch.

Wir schliefen trotzdem mehr oder weniger gut und tauschten sie dann am nächsten Morgen nach etwas Diskussion mit der Vermieterin in eine etwas neuere und vor allem weniger rauchige Version um. Ehe das alles geregelt war, verging einige Zeit, so dass wir erst um 10 in der Stadt waren, obwohl wir halb 8 aufgestanden waren. Es war also höchste Zeit, Frühstück zu essen. Flora hatte am Abend vorher einen Subway Imbiss entdeckt, und da gingen wir hin. Es war etwas kompliziert, den wir wussten nicht, wie man dort bestellt, weil das von uns noch keiner ausprobiert hatte (dabei gibt es Subway sogar in Arendal). Wir verwirrten also uns, die armen Angestellten und hinter uns sammelte sich eine Schlange.

Für die, die auch noch nicht bei Subway waren, kommt hier eine Erklärung. Man sucht sich ein (weiches) Baguett aus verschiedenen Brotsorten aus, entweder einen halben oder einen ganzen Foot lang, dann sagt man, was man für eine Hauptzutat (Buletten, Schinken, Thunfisch, Steak, Ei, Ei und Würstchen, Seafoodsalat, Käse….) man drauf haben will und welche Salatzutaten und welche Soßen und ob das Brot gegrillt werden soll und ob Salz oder/und Pfeffer drauf soll… und das wird dann genauso zubereitet. Hier sieht man schon, dass Leute, die den Prozess nicht kennen und nicht mit den Entscheidungsmöglichkeiten vertraut sind, eine gewisse Blockade darstellen, mal ganz abgesehen davon, dass die meisten von uns sich sowieso nicht schnell entscheiden mögen.

Frisch gestärkt suchten wir erneut die Touristeninformation auf. Diesmal war sie offen und innerhalb von 20 Minuten hatten wir sowohl eine Tour für den gleichen Tag als auch für den nächsten gebucht.

Es war nun schon Sonntag gegen 11 Uhr vormittags, so dass wir uns schnell auf den Weg machten – zum Eungella Nationalpark (sprich jun-g-la). Dies ist ein bergreiches Regenwaldgebiet 70 Kilometer von Mackay entfernt (weg von der Küste, ins Land hinein). Zunächst ging die Reise durch Zuckerrohrfelder, vorbei an Zuckerrohr-Bahnschienen und Zuckerfabriken. Dann bogen wir ab zum Finch Hatton Gorge. Dort gibt es schöne Wanderwege und Bademöglichkeiten, aber wir waren schon spät dran und es war sowieso nieselig, grau und kühl. Wir bewunderten noch ein Platypus Base Camp, was eine Art Zeltplatz ist, wo man in offenen Hütten auf Stelzen wohnt, und in offenen (aber überdachten) «Hütten» kocht und ißt. Man kann dort auch schön baden und manchmal sogar Platypusse sehen, aber es war zu kalt und keine Platypuszeit als wir da waren. Flora war von dem Platz hingerissen und hätte da gern einmal übernachtet (Felix war allerdings froh, dass wir da nicht bleiben mussten). Das war ein richtiges Basecamp, pfadfindermäßig und mitten im Regen-Wald.

Wir waren auch alle sehr froh, dass es nur wenig regnete und keine Regenzeit war, denn auf dem (Sand)weg nach Finch Hatton Gorge führte die Straße durch 4 Flüsse hindurch. Das Wasser war nur etwa 10 Zentimeter hoch auf den extra für die Autos eingebauten Betonplatten und deswegen kein Problem für unser Auto, aber bei richtigem Regen wäre es wohl nicht so gut gegangen.

Unser Amphibienauto

Unser Amphibienauto

Schließlich kamen wir an ein Schild, das uns den Weg zum «Forest Flying» wies, wo wir die heutige Tour gebucht hatten. Dem einen Schild folgten noch mehrere andere, drei Gatter, ein für das Auto fast zu steiler Berg und dann endlich ein Parkplatz und ein verschlungener Wanderweg und dann trafen wir tatsächlich Donna und Dave.

Donna und Dave besitzen ein paar Hektar Regenwald, haben mehrere Kabel zwischen den Bäumen angebracht und verdienen ihren Lebensunterhalt damit, Leute an diese Kabel anzuschirren und zwischen den Baumkronen durchgleiten zu lassen. «Forest Flying» eben: durch den Wald fliegen.

Das Ganze ging schnell und effektiv vor sich. Erst wurden alle angeschirrt, dann konnte man eine kurze und flache Probestrecke fliegen und danach kletterte man einen Berg hoch bis zur Startplattform. Von dort segelte man am Kabel 230 Meter entlang bis zu einem Baum, wartete auf dessen Plattform 15 Meter über dem Boden bis alle angekommen waren und segelte dann noch mal 130 Meter bis zum Ankunftshäuschen, wo man seine Sicherheitsleinen, Karabinerhaken und das Fluggeschirr wieder abgab. Von oben hatte man eine tolle Aussicht in die Baumkronen und in die ganz schön tiefen Tiefen unter einem, und dazu noch das herrliche Gefühl des Schwebens.

Alle waren sehr zufrieden, nur Frieder wollte noch mal und durfte nicht.

Wir hatten aber auch gar keine Zeit für noch eine Runde, denn es war inzwischen schon um drei und wir wollten noch zum Broken River. Dieser ist oben auf dem Bergkamm, und da mussten wir ja erst mal über eine lange, steile und sehr kurvige kurvenreiche Straße hinauf. Am Broken River gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man – wenn man Glück hat – Platypusse sehen kann, besonders von Juni bis August, wenn sie sich Fett für die Brutzeit anfressen. Wir kamen also bei Nieselregen und tief hängenden Wolken auf der Plattform an und sahen nichts. Jedenfalls keine Platypusse, sondern nur ein Wasserhuhn und mehrere Wasserschildkröten, die ab und zu mal ihre Nase aus dem Wasser steckten. Leute kamen und gingen, dann wurde es still und dann begann es zu regnen. Und dann sahen wir ihn: einen echten und lebendigen wilden Platypus. Ein Platypus ist was ganz besonderes, nämlich ein eierlegendes Säugetier, das im Wasser lebt. Am meisten überrascht waren wir davon, dass so ein Platypus gar nicht so groß ist: maximal 50 Zentimeter von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze. Und dann sahen wir noch einen. Sie kamen immer mal kurz aufgetaucht, schwammen ein wenig an der Wasseroberfläche und tauchten blitzschnell wieder ab. Flora gab dem Platypus sofort den Namen Robert. Frieder taufte ihn kurz danach auf Platypussy um, nur um Flora zu ärgern. Flora nannte ihn aber immer noch Robert und so machten wir uns langsam auf den Heimweg nach Mackay. Einige von uns waren nass und kalt, während andere sich ordentlich angezogen hatten.

Wieder im Caravanpark verbrachten wir den restlichen Tag mit einem gemütlichen Bildersortier- und Blogschreibeabend. Und hier sind wieder mal die Bilder.

Townsville

Freitag, Juli 23rd, 2010

Am 22. Juli fuhren wir vom Elandra in South Mission Beach nach Townsville.

Unterwegs hielten wir in Tully an und dann noch bei der Frosty Mango.

Tully ist nur 25 km von South Mission Beach entfernt und stolz darauf, Australiens Stadt mit dem meisten Regen zu sein. In einem Jahr regnet es dort durchschnittlich 4490mm (also über 4 Meter pro Quadratmeter). Besonders stolz ist man in Tully auf das Jahr mit dem meisten Regen, 7900 mm. Zur Feier dieses außerordentlichen Ereignisses hat man in der Stadt einen 7,9 Meter hohen begehbaren Gummistiefel (aus Metall) aufgestellt. Von oben hat man einen netten Ausblick auf die Stadt, innnen kann man Bilder von den zahlreichen Überschwemmungen und Zyklonen sehen, die die Stadt regelmäßig heimsuchen. Tully hat auch eine Zuckermühle, in der aus Zuckerrohr Zucker hergestellt wird. Leider waren wir am falschen Tag da und es gab keine Führungen.

Also fuhren wir weiter, durch Zuckerrohrfelder und Regenwälder. Eine gute Stunde vor Townsville fanden wir ein Restaurant namens «Frosty Mango». Das bietet nicht nur gutes Essen an, sondern auch massenhaft verschiedene Früchte der Saison samt einem Garten, in dem man sehen kann, wie diese Früchte wachsen. Da es Winter ist, waren die meisten Bäume leider gerade nicht voller Früchte. Außerdem kann man zwischen 40 Sorten Fruchteis wählen, Souvenirs kaufen und mit den Eigentümern deutsch sprechen, die sind nämlich vor 8 Jahren ausgewanderte Münchner.

In Townsville fanden wir ziemlich schnell unseren Caravanpark (Rowes Bay). Dort bekamen wir eine «Cabin», das ist ein kleiner Container mit einem dreifachen Doppelstockbett (ähm, also 3 Betten übereinander), einem Sofa, einer Kochecke, einem Tisch mit 4 Stühlen, einem Schrank und einem Doppelbett. Klos und Dusche sind irgendwo auf dem Zeltplatz zu finden, es gibt auch einen Swimmingpool, einen Tennisplatz, Waschmaschinen und einen kleinen Laden. Das beste aber ist, dass der Caravanpark direkt gegenüber vom Meer liegt, wo man entweder auf der Strandpromenade oder am Kilometerlangen Strand voller seltsamer Muscheln langwandern konnte.

Wir hielten uns aber nicht lange dort auf, sondern machten uns auf die Suche nach dem Theater. Leider ist Townsville ziemlich groß, weswegen laufen keine wirkliche Option war, wir hätten mindestens 2 Stunden bis zum Theater gebraucht. Es gibt zwar einen Bus, aber der fährt nur bis abends um 6. Und wir hatten ja schon von Norwegen aus Tickets für «Spamalot» gebucht und kamen also erst spät abends wieder zurück. Hier gibt es Werbung für diese Show.

Spamalot ist eine Monthy Python Broadway-Show und voll von schwarzem Humor. Sie war wirklich sehenswert und für uns besonders lustig, weil wir alle Lieder schon von der CD kannten. Aber alles gespielt sehen ist doch noch viel schöner und lustiger.

Am Freitag hatten wir dann erst mal einen Wasch- und Trödeltag. Was macht man an einem Trödeltag? Ausschlafen, Joggen, im Pool baden, Wäsche waschen und trocknen, Postkarten schreiben, lesen, Sticken, eine Post finden, die sogar Briefmarken nach Europa verkauft, um endlich die längst geschriebenen Postkarten abzuschicken, Computer spielen… Natürlich macht nicht jeder alles davon. Viel Blogg geschrieben und Bilder sortiert haben wir nicht. Internet ist teuer und hat wenige Byte, also bitte zur Zeit keine Fotos oder Powerpoints an uns schicken!

Nachmittags bestiegen wir dann den großen Berg in der Mitte von Townsville, den Castle Hill. Der Berg ist wirklich mitten in der Stadt, auf der dem Meer zugewandten Seite richtig steil und ein beliebtes Ziel für Einheimische (zum Joggen oder Fahrrad fahren!) und Touristen (um die Aussicht zu bewundern). Auf dem Berg gibt es gar kein Castle, weder Schloß noch Burg. Der Berg hat oben auch mehrere «Spitzen», die meisten davon sind mit Aussichtsplattformen bedeckt, eine Spitze ist abgesperrt und mit Häusern bedeckt und enthält irgendwelche geheimen Radiostationen oder so was ähnliches.

Auf dem Weg zum Gipfel

Auf dem Weg zum Gipfel

Auf diesen Berg führen eine Autostraße und viele verschiedene Wanderwege, die alle in Metern und Schritten angegeben sind. Wir wählten den Cudtheringa – Weg, der unserem Parkplatz am nächsten war, dieser hatte 1136 Meter oder 1420 Schritte. Man kann fast sagen, dass er genauso viele Stufen enthielt, kurz unterbrochen von sandigen Stücken oder Felsenschrägen. Der Tag war warm und sonnig, es war am frühen Nachmittag und also sehr heiß. Unterwegs wurde Frieder von einer Schlange fast zu Tode erschreckt, die sich plötzlich zwischen Frieders Beine durchschlängeln wollte. Sie war etwa einen halben Meter lang und ziemlich dünn. Die Schlange war auch sehr erschrocken, sie sprang hoch – was Frieder noch mehr erschreckte – und verschwand schnell im Gebüsch. Oben angekommen genossen wir die Aussicht, aber nicht so lange, denn dort war es schrecklich windig! Nun mussten wir wieder runter vom Berg, unser Auto wartete ja unten. Frieder wollte den Wanderpfad nicht mehr entlanggehen, da dort zu viele Schlangen unterwegs waren. Erst überlegten wir, ob wir ihn einfach oben mit dem Auto abholen, aber schließlich gingen Lisanne und Frieder die Straße zurück und die Anderen kletterten den Pfad hinunter. Wir waren dann fast gleichzeitig am Auto, obwohl die Straße 2600 Meter lang ist (nicht ganz so weit bis zu unserem Parkplatz allerdings).

Danach wanderten wir noch die wunderbare Strandpromenade von Townsville entlang, die von Palmen und Spielplätzen gesäumt wird. Sie heißt passenderweise: THE STRAND. Leider war es da schon ziemlich dunkel und inzwischen auch unten sehr windig, so dass wir diesen Ausflug nicht so sehr lange ausdehnten und auch keine Lust zum Baden hatten. Dann aber fanden wir zum Abschluß des Tages noch einen Eisladen auf der Promenade, von der Firma (oder Ladenkette) Cold Rock. Der Eisladen hat massenhaft verschiedene Eissorten, mindestens 20, und ebensoviele verschiedene Dinge, die in das Eis gemixt werden können. Das sind zum Beispiel Früchte, Nüsse, Süßigkeiten, Schokolade, Riegel, Kekse……Man sucht sich das Eis aus und dann noch irgendwelche Zutaten, die in das Eis gehackt und gerührt werden, ganz individuell für jeden Kunden und jede Portion. Die Kinder, besonders die beiden Jungs, waren hingerissen und hatten große Schwierigkeiten, sich auf 3 Sorten Eis und 3 Sorten Extras zu begrenzen.

Und dann hieß es auch schon wieder: packen!

Und auch hier gibt es wieder Fotos.

Paronella Park

Freitag, Juli 23rd, 2010

Am Mittwoch war ein fürchterliches Regenwetter, weswegen wir den Vormittag im Elandra verbracht hatten. Am Nachmittag aber wollten die Leute dann doch noch etwas erleben, und so fuhren alle ausser Frieder zum Paronella Park.

Auf dem langen Weg dorthin fuhren wir stundenlang durch die weiten Lande Australiens. Wir konnten riesige Zuckerrohrplantagen und mehrere Zuckerrohrzüge sehen. Ansonsten war dort allerdings nichts weiter – wir hatten das Gefühl im Nirgendwo zu sein.

Auf Grund der Wolkendecke war die ganze Welt in ein nasses Grau getaucht als wir endlich am Park ankamen. Zuerst mussten wir eine lange Hängebrücke über einen grossen Wasserfall bewältigen. Danach erst stellten wir fest, dass es noch einen Parkplatz auf der anderen Seite gab, und wir also viel einfacher hätten hinkommen können.

Die Führung, die gerade losging als wir ankamen, hatte schon sehr viele Leute, deshalb warteten wir lieber noch eine halbe Stunde auf die nächste. Die Zeit nutzten wir, um Fotos von der Hängebrücke von unten zu machen, und uns Regenschirme auszusuchen. Es regnete nämlich immer noch, wenn auch nicht so sehr stark. Doch der Park stellt Regenschirme zur Verfügung, also machte es nichts, dass wir nur einen mithatten.

Auf der Führung wurden uns die schönen Stellen des Parks gezeigt, und zudem die Geschichte desselben erzählt. Paronella Park wurde von José Paronella gegründet, weil dieser schon als Kind gerne mal ein Schloss bauen wollte. Nachdem Paronella mit Zuckerrohrplantagen viel Geld verdient hatte, entschied er sich, das dann auch zu tun, und kaufte sich ein schönes Stück Land. Auf dem baute er im Laufe seines Lebens zwei Schlösser und einen dazugehörigen grossen Garten.

Zu jenen Zeiten wurde das ganze als eine Art Vergnügungspark benutzt, und so verdiente Paronella auch das Geld um weiter den Park zu betreiben. Es gab einen Picknickplatz, einen grossen Ballsaal mit Discokugel (das war um 1930, wo soetwas selten war), einen Tunnel, eine Wiese wo Kinder spielen durften, zwei Tennisplätze, eine Rollschuhbahn, einen See wo man baden und angeln konnte, Sprungplattformen zum reinspringen, Umkleidekabinen (an der Seitenwan des einen Schlosses!) und sogar einen Hydroelektrischen Motor, der Strom produzierte.

Paronella hat den Park mit eigenen Händen aufgebaut, man kann noch an manchen Säulen sehen, wie er Muster in den Putz gezeichnet hat als Verzierung. Allerdings hatte er auch Glück, denn er baute den Park während der Weltwirtschaftskrise und hatte eine Menge Helfer, die froh waren, für Kost und Logis bei ihm zu arbeiten. Leider war der von ihm verwendete Beton ziemlich sandig und daher wasserdurchlässig und nur mittelmässig haltbar.

Paronella hat übrigens nie in einem der beiden Schlösser gewohnt, sondern in einem kleinen Steinhaus, das er vor den Schlössern gebaut hatte und von dem aus man einen fantastischen Blick auf das erst Schloss hat.

Doch Paronella starb, und seine Witwe mit ihren Kindern konnte den Park alleine nicht gut weiter betreiben. Als dann auch noch eine Flut und mehrere Zyklone Teile des Parks zerstörten, verkaufte sie das Grundstück. Die neuen Besitzer kamen aber auch nicht damit klar, und so verwilderte der Park für viele Jahre. Das gibt ihm das besondere Aussehen das er heute hat, aber leider darf man deshalb auch nicht die Gebäude betreten – es ist nicht mehr sicher, weil sie langsam zerfallen.

Wir kamen ja erst ziemlich spät beim Park an, und deshalb haben wir auch gleich noch eine Nachttour im Park mitgemacht. (Hier ist es um 6 dunkel!) Es war erstaunlich, wie anders alles im Licht von strategisch platzierten Lampen aussieht. Noch schöner, geheimnisvoller und romantischer. Ausserdem haben wir noch Leuchtpilze zu sehen bekommen und eine Horde Aale, die sich im Schein der Taschenlampen um das Fischfutter stritten. Aber am schönsten war das Schloss, das erst ganz im Dunkeln lag. Dann wurde der Springbrunnen davor angestrahlt, es erklang himmlische Musik und dann leuchtete das Schloss auf…. es war wie im Märchen.

Paronellas Schloss bei Nacht

Paronellas Schloss bei Nacht

Hier sind unsere eigenen Bilder hochgeladen, zum Vergleich kann man hier die offiziellen Paronella-Bilder sehen.

Coral Sea Cayaking

Dienstag, Juli 20th, 2010

Am Dienstag haben wir Sea Kayaking gemacht: man fährt mit einem Kajak zu (in diesem Fall) Dunk Island.

Den ganzen Tag lang. HIER IST DER BERICHT:

Alle sind FRÜH aufgestanden und dann sind die Kinder losgegangen um essen zu gehen während die Eltern zuhause gegessen haben.

Danach sind wir ziemlich schnell zum Startpunkt unserer Tour gefahren, um dort alle unsere Sachen in wasserfeste Säcke zu stopfen.

Am Strand hat uns der Guide erstmal eine Einführung ins Kajakpaddeln gegeben.

Danach ging`s ab in die Kajaks und: lospaddeln!!!!!!!

Nach etwa einer Stunde sind wir bei Dunk Island gestrandet  – mehr oder weniger – weniger –.

Dort gab es dann Schnorcheln für alle die wollten… Es war sehr steinig/schlammig/wenig Aussicht.

Deshalb haben Felix und Frieder sich an Korallen aufgeschabt (au-au-au).

Aber dann gab es irgendwann Lunch, dieser bestand aus Brot mit Gurke,Tomate, Käse, Pepperoni, Vegemite (SEHR wichtig) und diverse Soßen.

Nach dem Lunch ist Felix ausgeschwärmt um Kokosnüsse zu suchen. (unreife, mit viel Saft (er hat sogar eine gefunden… Leider schimmelte sie schon…..): ))

Später sind wir zu noch einer kleineren Insel gepaddelt und sind dort über RIESIGE Berge von abestorbenen Korallen gewandert.

 

Lisanne und Felix im Kajak

Lisanne und Felix im Kajak

Nach noch ein wenig Schnorcheln haben wir uns auf den Heimweg gemacht… Er war sehr lang.

Dann waren wir wieder an Land, haben die Kajaks trockengelegt und auf einen Hänger geladen und sind nach Hause (zum Hotel) gefahren (Mit dem Auto).

ENDE.

P.S. Frieder (der Autor dieses Artikels) entschuldigt sich für sämtliche Rechtschreibefehler in diesem Text (Falls da welche sind).

P.P.S: Andreas hat das Fotoalbum dazu hier abgelegt.