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Fraser Island

Wir hatten eine tolle Tour zur Fraser Island gebucht. Das ist die größte Sandinsel der Welt. Sie hat mehr Sand als die Sahara (jedenfalls wenn man allen Sand, auch den unterirdischen zusammenrechnet), und massenhaft Frischwasser und steht unter Naturschutz. Der Wetterbericht hatte uns schon einen sehr regnerischen Tag versprochen und als wir um 05:50 im Auto saßen, sah es auch gar nicht gut aus. Es war sehr neblig und bedeckt. Wir hatten große Schwierigkeiten mit unserer Frontscheibe im Auto, da sie immer abwechselnd von innen und von außen beschlagen war. Leider hatte das Australische Auto keine Enteisungsfunktion so wie unser Norwegisches, so dass wir große Teile der Strecke mit minimaler Sicht zurücklegen mussten.

Als wir dann bei unserem Treffpunkt, zum Glück immer noch pünktlich, ankamen, war das Wetter immer noch schlecht. Wir wurden in einen grünen Minibus mit Vierradantrieb gesetzt. Felix und Flora durften sogar vorne beim Fahrer sitzen. Nach kurzer Zeit kamen noch 2 andere solche Busse in rot dazu, die zwar einer anderen Firma gehörten, aber genau dieselbe Tour wie wir machten.

Bus mit Vierradantrieb nach Fraser Island

Bus mit Vierradantrieb nach Fraser Island

Nachdem wir mit einer Kabel-Fähre über den Noosa-Fluß gebracht worden waren und am 40-Meilen-Strand über den Sand fuhren, wurde das Wetter immer besser. Wir sahen auf diesem Strand auch eine große Wasserschlange, die sich im Sand rumschlängelte. Der eine Busfahrer nahm sie in die Hand (nur den Schwanz) und warf sie ins Meer zurück, aber sie wurde wieder angespült. Da nahm er den Regenschirm und mit ordentlichem Schwung landete sie diesmal weit genug in den Wellen, um wegschwimmen zu können.

Dann fuhren wir schnell weiter, um noch vor dem Hochwasser bei der richtigen Fähre anzukommen. Das war auch eine Autofähre, die uns vom Innskip-point nach Fraser Island brachte. Ganz am Ende der 10-Minuten-Fahrt konnten wir sogar ein paar waschechte Delfine im Wasser spielen sehen. Dann fuhren wir erst mal ein paar Stunden bei Fraser Island am Strand entlang. Dieser Strand heißt 75-Miles-Beach. Das ist ganz schön lang und deshalb gab es erstmal eine Pause mit Frühstückstee und Keksen. Beim Frühstückstee essen sahen wir auch gleich einen Dingo, der gar nicht so weit weg vorbeilief. Auf dem Weg und auch bei all den anderen Stränden konnten wir überall Fischer, sehen die mit den Beinen im Meer standen und probiert haben Fische zu angeln.

Wir kamen an einem etwas merkwürdig platzierten Resort namens Eurong vorbei – merkwürdig deshalb, weil es von allen Attraktionen der Insel weit weg liegt. Außerdem sahen wir eine Menge Bäume die es sonst fast nirgendwo gibt und unser Fahrer erzählte uns auch, welche Bäume hier früher gefällt wurden. Das Wetter war zu dieser Zeit schon hervorragend geworden und die Sonne war am Strand fast zu hell und im Regenwald genau richtig. Die Wege im Regenwald waren tief gefurchte Sandpfade, wo gerade so ein Auto langpasst. Wenn man dort ein anderes Auto trifft, muss der kleinere Wagen bis zur letzten Ausweichstelle zurück fahren.

Nach einiger Fahrzeit kamen wir auch wirklich bei einem tollen See an, dem Lake McKenzie. Das Wasser in diesem See ist wunderbar klar, weil da drin nichts lebt oder wächst. Der Sandstrand war aus wunderbarem weißem Sand der zu 90% aus Silizium bestand. Die Sonne war zu dieser Zeit auch schön frisch und warm am Himmel, so daß wir gerne Baden gehen wollten. Nur Flora konnte eine sehr, sehr kleine Regenwolke erkennen, die ganz hinten am Himmel zwischen ein paar weißen Schäfchenwolken versteckt war.

Im Wasser war es sehr schön, wenn auch sehr kalt. Das Wasser war komplett ruhig, da es ja ein See war, und nicht das wilde Meer. So schwammen wir ein paar Runden und als wir kalt genug waren, gingen wir wieder raus. Mama und Flora entschieden sich dafür, nochmal baden zu gehen als sie warm waren, während die Jungs Tröpfelburgen gebaut haben. Eine halbe Stunde Baden im Lake McKenzie soll einen um 10 Jahre verjüngen, hoffentlich erkennt Ihr uns wieder!

Nach dem Baden gab es ein echtes australisches BBQ (barbecque = Grillen). Es gab Wein und Bier und Brause zu trinken. Dann konnten alle Würstchen essen und zwischen einem Steak, einem Fisch und einer vegetarischen Bulette wählen. Dazu gab es eine Menge seltsamer Salate. Beim Lunch sahen wir dann auch noch zwei merkwürdige lange Kriechtiere, die immer wieder auftauchten und eine gute Fotogelegenheit darstellten. Diese Rieseneidechsen hießen Guana (siehe Fotos).

Nach diesem guten Lunch und erfrischendem Bad machten wir uns auf den Weg zum Regenwaldrundweg bei der Central Station. Das ist der Ort auf der Insel, wo früher (vor mehr als 100 Jahren) die Holzfäller wohnten. Eines ihrer Häuser steht sogar noch und ist rundherum mit Informationstafeln über die Insel und ihre Natur und Geschichte bedeckt. Auf dem Rundweg gab es noch mehr Bäume zu sehen, ein paar merkwürdige Gewächse an den Bäumen und einen sehr klaren Fluss völlig ohne Mineralien. Der Fluss war komplett stumm und fast nicht zu sehen, da er so klar war, daß man direkt auf den weißen Sand-Boden runterschauen konnte. Dann konnte man noch einen kurzen Blick auf die alten Holzhauerhäuser werfen, bevor es wieder zurück ging:

Durch den Regenwald – am langen Strand entlang – mit der Fähre übers Wasser – ein kleines Stück auf einer echten Straße entlang – beim Regenbogenfarbenem Strand (Rainbow Beach) vorbei – ehh warte mal, ahh da haben wir noch eine kurze Pause gemacht. Es gab wieder Tee und ein paar merkwürdige Kokos-Teig-Schokoladen Dinger (Lamingtons). Wir haben leider verpasst, die buntesten Stellen des Regenbogenstrandes zu fotografieren, da der Bus nur dran vorbeibrauste, aber bei der Pause haben wir es dann doch geschafft, einige Fotos zu machen.

Danach ging es nur noch schnurstraks zurück nach Noosa (wo wir auch unsere Tour angefangen haben.) Dort haben wir uns dann noch ein abendliches Eis gekauft und sind zurück zu Ernst gefahren.

Geschrieben von Flora, mit Besserwissereien von Lisanne


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