Mehr Cairns
Am Mittwoch hatten wir unseren großen, lange geplanten, übers Reisebüro gebuchten und teuer bezahlten Ausflug ins Great Barrier Reef. Wir fuhren mit dem schnellen Catamaran der Tourgesellschaft “Reef Magic” auf die “Marine World” Platform am äußeren Riff. Dort konnte man schnorcheln, Glasbodenboot fahren oder mit dem Halb-U-Boot, fantastischen Buffet-Lunch essen, das Unterwasserobservatorium besuchen und gegebenenfalls gegen extra Bezahlung Tauchen und Helikopter fliegen.
Hört sich das nicht fantastisch an? Das ist es auch, aber nur für Leute, die seefest sind. Und das war eigentlich keiner von uns so richtig. Es war aber auch keiner von uns clever genug, das vorher zu wissen und Tabletten zu nehmen. Es war etwas windig und die gar nicht so groß aussehenden Wellen reichten, um etwa die Hälfte der Katamaranpassagiere elend zu machen. Das Boot ist airconditioned und riecht standardmäßig nach einer Mischung aus Kotze und Putzmitteln. Draußen auf dem Deck kann man zwar sitzen, aber der Fahrtwind ist heftig und man wird von oben bis unten durchgeweicht von den Wellen, die das Boot treffen. Endlich angekommen stellt man fest, das der Aufenthalt am Riff 5 Stunden dauert und auf einer auf dem Meer schaukelnden Plattform stattfindet, an der die anderen anders schaukelnden Boote festgemacht sind. Weder Glasbodenboot noch Halb-U-Boot fahren hilft, insbesondere in letzteren verfolgt einen der oben schon näher erwähnte Geruch und es schwankt fürchterlich, ohne dass man die Chance hat, den Horizont zu fixieren. 5 Stunden können ganz schön lang sein, mal abgesehen davon, dass man dann noch mal 1,5 Stunden mit dem Katamaran zurückfahren darf. Die Lust zum Fotografieren war da eher abwesend, das feucht-salzige Klima sowieso nicht gut für unseren Fotoapparat, schon gar nicht im Wasser.
Zum Glück gab es auch noch die Möglichkeit zum Schnorcheln, und wenigstens bei der Hälfte der Familie half das gegen die Seekrankheit. Und von Übelkeit mal abgesehen, ist das Riff einfach mal richtig schön. Es gibt da merkwürdig geformte Korallen aller Art (Tellerkorallen und Hirschgeweihkorallen und Steinkorallen und so) und dann gibt es Fische. Massenhaft Fische. Bunte Fische und weniger bunte Fische. Kleine Fische und größere Fische und Wally. Wally ist über einen Meter lang und fast genauso hoch und dunkelblaugrün, und er schwimmt einfach so zwischen den Schnorchlern herum, jedenfalls um die Mittagszeit, weil er da gefüttert wird. Und gestreichelt. Felix und Frieder waren da sogar zufällig gerade im Wasser und konnten ihn gar nicht nicht streicheln, weil er direkt vor ihnen herumschwamm.
Jedenfalls sind wir alle lebend wieder in Cairns angekommen.
Den Donnerstag haben wir verwendet, um neue Ausflüge zu organisieren zu versuchen, diesmal an Land, und ansonsten hatten wir Freizeit und Lisanne eine bisschen Shopping. Die Kinder haben in der Lagune gebadet und wir alle waren Sushi essen. Frieder hat aufgescheuerte Füße.
Juli 18th, 2010 um 20:14
Oioioi, das tut mir leid, von Eurer Seekrankheit zu lesen. Ich kann das gut nachfühlen, denn ich leide auch “gern” an solchen Dingen. Hatte einmal im Leben völlig unbedarft Wale Watching gebucht und es ging mir ähnlich.
Ansonsten verfolge ich Eure Abenteuer und erinnere mich der guten alten Zeiten, in denen ich mit Eurem Auto und meinem Sohn durch Australien fuhr und mich meistens ziemlich heldenhaft fühlte.
Dass Ihr das nun alles bloggt, wird Euch später bestimmt eine nette Erinnerung bieten.
Weiterhin viel Spass und gute Erholung!