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Alles und Nichts.


4: Eintritt. Nimmt das Mikrofon vom Tisch.
Guten Tag. Willkommen zu unserem beliebten Fernsehprogramm «Philosophie» Heute ist unser Tema «Alles und Nichts» Wir haben drei Philosophen eingeladen, die uns etwas davon erklären sollen. Wie immer fangen wir damit an, dass einer von ihnen uns einen guten Grund gibt, die Sendung weiter anzuschauen. Wer möchte gerne?

1: Ich. Wenn man etwas über nichts weiß, weiß man nicht nichts, also immerhin etwas. Und für die meisten normalen Menschen, die ich kenne, wäre das eine grosse Verbesserung.

4: Na gut. Warum sind eigentlich alles und nichts ein Tema? Sie sind ja sehr unterschiedlich. Alles ist sehr viel und nichts ist sehr wenig.
Auf dem Flippchart steht u.a. :
Alles
Nichts

(Wie alle sehen können, ist «Nichts» länger als «Alles»)

1: Na gut. Sprechen wir nun über ewas wirklich interessantes:
Nichts ist so wie es scheint, obwohl man nichts nicht sehen kann.
Das hört sich vielleicht etwas merkwürdich an, aber das kommt daher dass es zwei verschiedene Sorten von Nichts gibt: Nichts als keine Sache und Nichts als eine Sache. Und wenn man Nichts als eine Sache betrachten kann, kann man es auch verkaufen. Alles mögliche wird ja heutzutage verkauft. Ihr habt sicher auch schon erlebt dass ihr nichts für euer Geld kriegt.

2:Warte mal! Keiner würde nichts kaufen, deshalb ergigbt es keinen Sinn nichts zu verkaufen.
Zum Publikum: Oder würdet ihr zum Beispiel eine Million für nichts bezahlen? Na also. Außerdem kann man auch nicht alles kaufen. Ich würde zum Beispiel niemals mein Caps verkaufen.

3: Das will auch niemand haben. HmHm. Wo wir grade davon sprechen: mein Spezialgebiet sind lange Erklärungen. HmHm. Alles andere ist langweilig. Ich werde euch jetzt ein kurzes Beispiel für eine lange Erklärung geben.
(Geht zum Flippchart. Blättert um. Zum Vorschein kommt ein Blatt voll von «Alles» und «Nichts» in verschiedenen Größen und Richtungen, außerdem verschiedene Zeichen daywischen (+, – und Pfeile). Unter anderem Fig. B)
Wenn du etwas hast, und dann nichts dazutust, ist es immer noch das selbe. Das kann man auf verschiedene Weise benutzen. HmHm. 1 Buchstabe ist dasselbe wie 1 Buchstabe. (Kreist zwei Buchstaben ein die einander nah sind)
Jetzt können wir hier nichts dazutuen…
(Kreist «nichts» in der Nähe von dem einen Buchstaben ein)
HmHm. Und «nichts» hat ja 6 Buchstaben. Deshalb ist ein Buchstabe das selbe wie 7 Buchstaben. Außerdem hilft es uns, eines der wichtigsten Probleme des lebens und dieser Sendung zu lösen. Alles oder Nichts. HmHm. Wir können einfach nichts hier dazutun, und dann haben wir nichts auf beiden Seiten, und deshalb können wir es verkürzen. HmHm. Dann bleibt nur die Frage: Wollen wir alles haben? Wenn wir also zwischen alles und nichts wählen müssen, können wir einfach nichts vergessen und uns um alles kümmern, und dann geht es ganz einfach und leicht. Total ungefährlich!

2: Das ist eine falsche Information! Nichts ist sogar sehr gefährlich. Wenn man zum Beispiel nichts isst… nein, wenn man nichts trinkst, dann stirbt man innerhalb von ein paar Tagen. Und wenn man nichts einatmest, dann… (tut als ob er stirbt)

4: Meine Damen und Herren, spannende Momente hier in unserer TV-show ueber alles und nichts. Grade eben hat einer der Philosophen so getan als ob er stirbt um die Dramatick dieses Temas zu versinnbildlichen. Herr Philosoph, eine gelungene Vorstellung. Sie koennen jetzt wieder aufwachen, das Schauspiel ist zu Ende. Hallo? Haaaalo?

1: Koennen sie mit dem Sterben nicht bis spaeter warten? Dies ist kein Krimi. Und desshalb werde ich jetzt mit der Show weitermachen. Geld ist nicht Alles, denn… es gibt auch noch Kreditkarten, Shecks und Goldbarren. Ich habe dazu ein Buch geschrieben. Mit dem schoenen Titel: «Nichts ist wirklich etwas wert, also gebt mir euer ganzes Geld» Ich habe ueberhaupt viele Buecher geschrieben. Um Beispiele zu nennen: «Alles was Sie nie wissen wollten» «Nichts und Alles Andere», «Wenn Alles Nichts mehr bedeutet»,

2: Zeit, wieder aufzustehen. Was habe ich alles verpasst? Nichts wichtiges, hoffe ich? Egal, weiter. Alles und nichts berühren extrem wichtige Fragen in der Philosophie. Zum Beispiel erklären sie, was uns Philosophen von Spezialisten trennt. Spezialisten wissen nämlich sehr viel über sehr wenig. Und dann lernen sie mehr und mehr über weniger und weniger. Zum Schluss wissen sie dann Alles über Nichts. Arme Leute. Wir Philosophen machen es natürlich viel, viel besser. Wir wissen sehr wenig über sehr viel. Eventuell und dann lernen wir ein wenig über noch mehr Und so weiter… Zum Schluss wissen wir dann nichts über alles. Und das ist doch schön! Ich habe Prof. Dr. Vogel mitgebracht, Norwegens besten Philosoph. Er wird euch jetzt Nichts über Alles erzählen. Bittesehr.
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Vielen Dank! Das war wirklich genial! Ich hätte es nicht besser sagen können!

3: Kann ich bitte weiter machen? HmHm. Manche Leute sagen dass sie nichts wissen. Sie lügen. Sie wissen nämlich auf jeden Fall wie man das sagt. HmHm. Und dann gibt es Leute die sagen dass sie nichts getan haben. Die lügen auch. Man kann nicht nichts machen. Wenn man probiert nichts zu machen, macht man ja was, nämlich nichts HmHm. Deshalb kann man nicht nichts machen. Es gibt auch noch andere, die einen merkwürdigen Gebrauch vom Wort nichts haben. Frauen. Wenn die z. B. ausgehen wollen und vor ihrem Kleiderschrank stehen, können sie sagen HmHm «Ich habe nichts anzuziehen.» Aber sie ziehen nie nichts an. Und wenn Sie das jetzt nicht verstanden habt, macht es nichts.

4: Oh! Wir müssen aufhören!Wollen sie dem Publikum etwas mit auf den Weg geben?

1: Denen da? Nichts.

2: Sie koennen alles bekommen, was Sie haben wollen… ausser meinen caps.

3: Hm, hm. Hm, hm. Hm, Hm.

4: Gut, das wars dann fuer heute. Wir danken unserem Sponsoren Illustrierte Philosophie. Auf Wiedersehen bis zum nähsten Mal!