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Archiv für Januar, 2016

Kuala Lumpur – die Stadt

Sonntag, Januar 31st, 2016
Mitten in der Stadt treffen sich die Flüsse.

Mitten in der Stadt treffen sich die Flüsse.

Kuala Lumpur (oder KL, wie die Einheimischen sagen) ist eine ziemlich junge Stadt. Es gibt einige wenige alte Gebäude aus der Zeit der britischen Herrschaft und als die Zinnproduktion ihren Höhepunkt hatte. Das war eigentlich auch der Start von KL, weil sie so praktisch am Zusammenfluss der beiden Flüsse Gombak und Klang liegt. Die ganze Gegend heisst auch Klang valley (also Klang-Tal), weil der Fluss nachher Klang heisst und bis zum Klang Hafen reicht. Man kann mit der S-Bahn bis Klang Hafen fahren, aber da war ich bisher noch nicht. Es waren vor allem chinesische Einwanderer, die nach Zinn gruben. Viele sind daran gestorben, aber die Überlebenden wurden sehr reich und lockten noch mehr Einwanderer an. Deshalb ist auch Chinatown gerade am Zusammenfluss.

KL Tower im Regenwald

KL Tower im Regenwald

Die alte Bebauung ist oft asiatisch mit Kuppeln und Farben und Gängen und vielen Mustern. Man kann sich oft täuschen, und das alte Bahnhofsgebäude kann gut und gerne als eine Moschee durchgehen. Mitten im Stadtbild findet man immer wieder mal Gebetshäuser der diversen Religionen – inmitten der anderen Häuser.

Weil die Stadt so jung ist, hat sie auch keine ganz klare Struktur. Glücklicherweise waren die Stadtplaner klug, und haben viele grüne Stellen zwischen den sehr hohen Häusern geplant. Und so gibt es hier eben Regenwald mitten in der Stadt, und der KL Turm steht mitten im Regenwald. Solange man sich innerhalb eines Stadtteils bewegt, sind die Entfernungen also nicht so gross, wenn man allerdings in den nächsten Stadtteil will, wird es umso mehr. Der Vorteil ist aber wie gesagt das viele Grün und viele Parks an allen Ecken und Enden.

Transport in Kuala Lumpur

Samstag, Januar 30th, 2016
MyRapid

RapidKL

Das Hauptverkehrmittel ist das Auto in Kuala Lumpur. Hier sind viele Autos, und morgens und abends gibt es Stau auf den grossen Strassen. Oft ist es eher zähfliessender Verkehr, so dass es immer noch vorwärts geht. Je weiter man vom Zentrum entfernt ist, desto mehr gilt das Auto. Insbesondere gibt es auch keine Fusswege, so dass die Situation für Fussgänger durchaus gefährlich sein kann. Immerhin sind alle Autofahrer freundlich, so dass man auch grosse Strassen überqueren kann, selbst wenn dort keine Übergänge sind.

Mehr im Zentrum gibt es auch gute öffentliche Verkehrsmittel. Ich benutze jeden Tag die RapidKL, eine Art S-Bahn. Die fährt ziemlich oft (alle 3-7 Minuten) und ist normalerweise erträglich voll. In den Spitzenzeiten fährt sie mit 4 Wagen, sonst mit 2. Alles ist vollautomatisch und ohne Fahrer. Daneben gibt es auch die Monorail (Einschienenbahn), und die KTM Züge, die weiter ins Umland fahren. Alles recht modern und gut benutzbar, wenn man erstmal die Eingänge gefunden hat. Die liegen nämlich manchmal mitten im Einkaufszentrum, und sind dann schwer zu finden.

Ticketkontrolle

Ticketkontrolle

Bei der MyRapid und der Monorail benutzt man elektronische Tickets mit entsprechenden Durchgängen. Die KTM funktionieren noch mit Papier. Mitten im Zentrum gibt es auch bequeme kostenlose Busse, die die Hauptzentren abfahren, so dass man da eigentlich keine Autos braucht. Genaugenommen ist im Zentrum sowieso alles ziemlich nahe beisammen, so dass man gut auch vieles zu Fuss erreichen kann. Und das funktioniert auch wirklich, denn im Zentrum gibt es auch Fusswege.

Für alles andere nimmt dann also das Auto, und wenn man keins hat, ein Taxi. An den meisten touristischen Attraktionen stehen viele Taxis und warten und man wird auch angesprochen, ob man ein Taxi haben will. Taxis haben Taxameter und damit wird man nicht so leicht übervorteilt. Aber viele Leute steigen um auf die alternativen Taxis von Uber, das eigentlich nur eine App auf Smartphones ist, mit der man (private) Fahrer und (private) Kunden zusammenbringt. Das funktioniert sehr gut, vor allem weil auch die App gleich die Position weitergibt, und man mit dem Fahrer des “Taxi” telefonieren / chatten kann.

Thaipusam Festival und Batu Caves

Sonntag, Januar 24th, 2016
Der Aufstieg

Der Aufstieg

Heute war ich bei den Batu Höhlen (Batu Caves). Das passte wunderbar, weil heute gerade der Tag war, an dem das Thaipusam Festival stattfindet, was nur einmal im Jahr ist. Das ist ein grosses hinduistisches religiöses Fest, wovon ich allerdings kaum etwas verstanden habe. Die Höhlen selber sind mit der S-Bahn bequem zu erreichen, ausser dass heute alle Züge rammelvoll waren. Hier sieht man erstmal den Aufstieg zu der grossen Höhle, mit der Statue vor der Treppe. Es gibt drei Treppen: auf der linken Seite geht man hoch (Linksverkehr), und auf der rechten Seite wieder runter. Das dauert so seine Zeit, weil die Treppen natürlich auch alle voll sind. Leider war meine Kamera in der Mitte vom Aufstieg ohne Batterie, und sie hat sich auch nicht wieder erholt. Ich habe drei Leute gefragt, ob sie mir ihre Fotos schicken können, mal sehen, was dabei rauskommt.

Lastenträger

Lastenträger

In der Mitte gehen die Leute, die wirklich was Religiöses damit machen. Typischerweise tragen sie grosse Gestelle mit Rama und anderen Heiligen drauf. Die sind ziemlich schwer, und deshalb haben die auch ein Team mit Helfern dabei, die sie unterwegs stützen. Da dürfen sie sich schon mal unterwegs hinsetzen, siehe Bild. Es gibt auch einfachere Varianten, die eine Art Metalldose auf dem Kopf nach oben tragen, oder zwei auf einem Joch. Falls man es sich extra schwer machen will, kann man noch diverse Stäbe durch die Lippen und Zunge gestochen kriegen. Man muss bedenken, dass das alles in voller Hitze geschieht, und in der Mitte laufen die Leute auch ohne Schuhe. Da wird es schnell mal ganz schön heiss, auch wenn man nur ohne was losgeht. Jedenfalls ist die Farbe Gelb, wahrscheinlich weil es an Gold erinnert.

Umhänge für das Festival

Umhänge für das Festival

Man läuft sozusagen in den Himmel und kann dann da oben auch noch Gebete bekommen oder sowas Ähnliches. Weiter unten ist alles recht irdisch, und es gibt einen richtig grossen Rummel, von dem man hier nur einen kleinen Teil sieht. Ales was man sich denken kann, kann man kaufen, und es gibt Riesenrad und Karussell und natürlich auch Süssigkeiten. An mehreren Stellen gab es kostenlose Getänke, so etwas wie salzige Kokosmilch, aber genau habe ich das nicht rausgekriegt, Es gab sogar kostenloses Mittagessen – da haben mich einige Einheimische eingeladen, und das fanden sie und ich lustig. Schmeckte gut – man musste es mit der Hand essen, und durfte aber erst draussen wieder die Hand waschen.

Ich fand danach sogar noch eine Stelle, an der man Zuckerrohrsaft kaufen konnte – einfach Klasse! Die Leute hier sind sehr entspannt, und es war nicht anders als auf einem Rummel oder Weihnachtsmarkt in Deutschland. Insgesamt also wieder alles richtig gemacht und so viel Spass für wenig Geld!

Ankunft in KL

Samstag, Januar 23rd, 2016
Der kleine Pool

Der kleine Pool

Am Anfang muss natürlich erst mal ein tolles Bild sein – hier also der Pool, den man von meinem Balkon aus sehen kann. Das ist der “kleine” Pool. Angeblich gibt es auch noch einen anderen, aber den habe ich noch nicht gefunden. In diesem kleinen Pool bade ich normalerweise jeden Morgen – als Abkühlung. Ich schlafe bisher ohne Klimaanlage, und das geht gut bei etwa 25 Grad nachts. Aber früh lohnt sich dann ein Sprung in das kalte Nass, was ja immerhin nur noch etwa 20 Grad hat (gefühlt).

Tagsüber ist es wärmer mit um die 30 Grad, aber da bin ja sowieso meist im Büro, und das ist gekühlt. Auch die S-Bahn und alle Einkaufszentren sind kühl, so dass es in Realität eher zu kalt ist als zu warm.

Bevor ich aber diesen schönen Ausblick sehen konnte, kamen wir erstmal bei der S-Bahnstation Universiti an, weil sich herausstellte, dass es in der Hauptverkehrszeit besser ist mit S-Bahn als mit Taxi.

S-Bahn Station Universiti

S-Bahn Station Universiti

Jacqueline bestellte das Taxi zur S-Bahn mit Uber (das ist eine online-Taxigesellschaft, die private Autos als Taxis vermittelt). Leider war das Taxi nicht da wo wir waren, und wir mussten eine Weile vor der Haltestelle rumsuchen, ehe wir es fanden. Aber mit modernen Smartphones ist das ja nicht ganz so problematisch. Ich stand meist einfach da, weil ich ja den schweren Koffer hatte und nicht so viel rumspringen wollte. Auf dem Foto ist die Station im Regen, aber bei der Ankunft war prima Sonnenschein.

Und dann stand ich in der Wohnung, mit dem Koffer und meinem Rucksack. Meine zwei Mitbewohner arbeiteten noch, waren also nicht zu Hause, und es war recht warm. Ich besprach mit Jacqueline, wie ich was zu essen bekomme und wie ich am nächsten Morgen zur Firma komme, und dann war ich allein.

Ich packte alles aus und schaute mich um, und sah dann auch die Aussicht. Die ist manchmal mit Sonne und selten auch mal mit Regen, siehe unten.

Blick vom Balkon

Blick vom Balkon

Blick beim Regen

Blick beim Regen

Das mit dem Essen löste sich an dem Abend ganz einfach: Sid nahm mich mit zum Essen, und da gab es auch eine Art Kaufhalle, in der ich etwas für den nächsten Morgen kaufen konnte.
Und seitdem bin ich hier und lerne immer mehr, wie das Leben hier funktioniert. Meine weiteren Erlebnisse kommen in den nächsten Tagen.

Reise nach Kuala Lumpur

Donnerstag, Januar 21st, 2016
Wolken wie Schnee

Wolken wie Schnee

Ein Abenteuer ganz besonderer Art erwartet mich (Andreas), denn ich habe sechs Monate Forschungsaufenthalt in Malaysia, Tschechien, und Österreich. Erste Station: Kuala Lumpur. Die Unterkunft ist gesponsort von Mindvalley und die Zusammenarbeit ist im Bereich Technologie und Fernunterricht. Der Flug verlief unspeaktakulär, mit Stationen in Oslo und Doha (Qatar). In Oslo wurde ich verunsichert, weil die Frau beim Einchecken sagte, dass ich eventuell eine Rückfahrkarte brauche, um einzureisen. Die habe ich leider noch nicht.

Ich hatte jedenfalls in jedem Flugzeug einen Fensterplatz und gut Platz für Bordgepäck. Ich war mit Wanderschuhen und langer Kleidung und Pullover gut angezogen und hatte alles mit für unterwegs. Ich konnte auch etwas unterwegs schlafen, und also ging es richtig gut.

Von -10 Grad in Grimstad und Oslo ging es erstmal zu 15 Grad in Doha. Auf dem Flug von Doha nach Kuala Lumpur traute ich meinen Augen nicht: Es sah aus wie Schnee vor dem Fenster, siehe Bild. Leider konnte ich das Fenster nicht lange offen lassen, weil die Leute alle schliefen und keine Licht in der Kabine wollten.

mehr Wolken wie Schnee

mehr Wolken wie Schnee

Ich habe aber immer wieder mal rausgelinst, weil es einfach so schön war.

Ich wollte auch nicht so viel schlafen, um richtig in den neuen Rhythmus zu kommen.

Am Ende stellte sich heraus, daß doch gar keine Rückfahrkarte nötig war, ich habe einfach ein Visum für 90 Tage ohne irgendwelchen Fragen. Und dann stand ich bei 31 Grad in Kuala Lumpur, war doch etwas warm angezogen, und suchte meinen Weg zu Mindvalley. Das ging ganz prima, und nach einer kurzen Fahrt mit dem Flughafenexpress wurde ich abgeholt, und rumgeführt, und dann zu meiner Wohnung gebracht. Und da bin ich immer noch. Habe noch nicht so viel Fotos gemacht, morgen kommt mehr mit Fotos und Bericht.

Januar 2016 in Grimstad

Mittwoch, Januar 20th, 2016

Es ist Winter. Richtiger Winter. Zwischen minus 5 und minus 10, oft bedeckt, manchmal ein wenig Sonne und ingesamt etwa 1m Schnee.

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