Indonesien (2)
Hier kommt der Rest der Berichtigung von Indonesien. Der erste Teil findet sich hier.
Die indonesische Rupie hat eine Umtauschrate von 1:1500 zur norwegischen Krone, also etwa 15000 zum Euro. Das ergibt schnell grosse Summen, selbst wenn man nur wenig Geld umtauscht. Ich kam also mit eine halben Million Rupien an, und das sind ja nur 35 Euro. Trotzdem war es nicht leicht, das Geld auszugeben, weil Selo alle meine Ausgaben für Eintritt und Essen übernahm, und Souvenire nicht viel kosten. Wenn man Millionär sein will, ist also Indonesien das Land der Wahl.
Ich hatte keine Probleme mit der Sprache, weil ich ja einen Einheimischen dabei hatte. An allen touristischen Stellen (und das waren ja die Stellen wo wir waren) war allerdings auch Englisch kein Problem. In Yogyakartha ist die Bebauung weniger hoch als in KL, dafür aber auch mehr ausgebreitet. Insgesamt sind aber beide nicht so sehr verschieden: modern und sicher und warm. Das Klima war etwas kühler als in KL, aber immer noch sehr sommerlich. Die Pflanzen sind auch sehr ähnlich und es war gut, von Selo die eine oder andere Erklärung zu bekommen, denn die liess sich gut auf die entsprechenden Pflanzen in Malaysia anwenden. Auch das Essen ist sehr ähnlich – kein Wunder, denn man findet malaysische Restaurants in Indonesien und umgekehrt. Anhand der Karte kann man ja auch sehen, dass die Länder sehr nahe beieinander liegen.
Für die Tempel wäre noch anzumerken, dass die meisten Tempel ungenutzt waren, und deshalb auch in der einen oder anderen Weise verfallen waren. Der Grund lag einerseits daran, dass der Islam massive Werbung betrieben hat, und Buddhisten sich eher leicht zum Islam bekehren lassen. Andererseits ist hier eine Gegend mit Erdbeben, und da kann schon mal der eine oder andere Tempel Schaden nehmen. Wenn es dann keine aktiven Betreiber gibt, verfällt der Tempel schnell. Dazu kommt ein schnell wachsender Dschungel, der auch die letzten Spuren tilgen kann. Viele Tempel wurde aus dem Dschungel ausgegraben, nachdem sie zugewachsen waren – oft von Europäern wiederentdeckt. Deshalb ist auch die typische Situation in den Tempeln, dass sie umgeben sind von riesigen Mengen von Rest-Steinen,von denen man nicht weiss, wo sie eigentlich hingehören. Die Tempel sind grosse Anlagen, die nur teilweise restauriert sind. Insbesondere die hinduistischen Tempel haben viele Gebäude, weil sie viele Götter haben, und die muss man erstmal entsprechend aussortieren. Die meisten Tempel sind innen dunkel, und man kan nicht wirklich sehen was drin ist. Ein Blitzlicht hilft etwas, aber nicht viel. Keine Ahnung, wie das früher genutzt wurde. Oft steht eine Statue des entsprechenden Gottes im Tempel, etwa Ganesha.
Zwischen den Städten und den Stränden liegt ein Gebirgszug, der auch bedeutet, dass das Wetter am Strand oft anders ist als in der Stadt. Wir fuhren bei Regen los zum Strand und hatten fast den ganzen Weg weiterhin Regen, und am Strand war es einfach wunderbar. Die Strände hier sind eher kurz und von Felsen umgeben. Man hat einen langen Anfahrtsweg, und auch einen entsprechend langen Weg zum nächsten Strand. Man muss also wählen, welche Strände man besucht, aber schön sind eigentlich alle.
In Yogyakartha ist neben dem Auto das Moped ein Hauptverkehrsmittel, insbesondere weil man damit gut durch den täglichen Stau kommt. Im touristischen Zentrum gibt es auch noch Tuk-tuks und Pferdekutschen. Die Stadt ist sehr stark auf Autos ausgerichtet, und Mopeds funktionieren auch. Fussgänger nur im unmittelbaren Zentrum. Es gibt Ansätze für öffentliche Verkehrsmittel, aber das ist noch nicht weit gekommen. Yogyakartha hat nicht nur einen Sultanspalast, sondern auch eine Sultan, der eine ähnliche Rolle spielt wie der König in Norwegen. Die meisten Regionen in Indonesien haben allerdings keinen Sultan, sondern nur eine bürgerliche Regierung.